San Francisco Möbel-Konzern Ikea übernimmt Arbeitsvermittler

San Francisco · Ikea will es seinen Kunden einfacher machen, jemanden zum Zusammenbau der frisch gekauften Möbel zu engagieren. Der schwedische Möbelriese übernimmt deshalb das Start-up TaskRabbit, einen Vermittler von Arbeitskräften für kleine Aufgaben. Die Firma ist bisher in 40 US-Städten und in London aktiv.

In einer Nachricht an TaskRabbit-Kunden hieß es, man werde sich Ikea-Möbel zu einem erschwinglichen Preis liefern und montieren lassen können. Zugleich betonte Ikea, die Online-Plattform solle unter dem Konzerndach unabhängig agieren, und "Tasker" würden wie bisher auch für alle möglichen anderen Aufgaben zur Verfügung stehen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

TaskRabbit ist ein Pionier der sogenannten "Gig Economy", bei der Arbeitskraft für kleine Aufträge statt fester Arbeitsverhältnisse vermittelt wird. Bei TaskRabbit kann es zum Beispiel alles von Putzhilfe über Rasenmähen bis zu Handwerker-Aufgaben sein. Die Montage von Ikea-Möbeln war auch bisher schon eine oft nachgefragte Aufgabe.

Bisher machten die "Tasker" Ikea Konkurrenz: Das Möbelhaus selbst bietet Liefern und Zusammenbauen als kostenpflichtige Dienstleistung an. Die Montage-Grundpauschale liegt in Deutschland bei 79 Euro plus 15 Prozent vom Warenwert der Möbel. Und für die Lieferung werden 6,90 bis 149 Euro fällig.

Dem Technologieblog "Recode" zufolge, das den Ikea-Deal öffentlich gemacht hatte, nahm TaskRabbit in den vergangenen neun Jahren 50 Millionen Dollar von Investoren ein und war zuletzt profitabel. Rund 60.000 Arbeitkräfte böten ihre Dienste auf der Plattform an.

Der Vormarsch der "Gig Economy" schürt in den USA zugleich die Angst vor noch mehr sozialer Spaltung, weil es in ihr weder Jobsicherheit noch Zahlungen im Krankheitsfall oder Urlaubsgeld gibt.

(dpa)
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