Steuern und Sozialabgaben Mittelstand will von Großer Koalition entlastet werden

Berlin (rpo). Die Erwartungen an eine Große Koalition sind hoch: Planungssicherheit und Entlastung bei Steuern und Sozialabgaben fordert der Mittelstand von der neuen Regierung. "Diese Koalition kann eine Menge bewegen, wenn sie nur will", sagte der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven.

Das will die Koalition als erstes anpacken
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Die Ergebnisse der bisherigen Koalitionsverhandlungen machten allerdings nur wenig Mut, dass die Rahmenbedingungen für den Mittelstand verbessert würden. Ohoven forderte unter anderem eine steuerliche Gleichstellung von Personen- und Kapitalgesellschaften sowie eine steuerliche Freistellung von Unternehmensgewinnen, wenn diese reinvestiert würden.

Subventionen sollten in zehn Jahren um jeweils zehn Prozentpunkte abgebaut werden. Beispielhaft nannte der Mittelstandspräsident die Eigenheimzulage und Zuschläge für Schichtarbeiter, betonte aber, die Forderung gelte für alle Subventionen. Mit einem schrittweisen Abbau erhielten die Unternehmen Planungssicherheit.

Die Lohnzusatzkosten sollten unter anderem durch eine Streichung versicherungsfremder Leistungen aus dem Katalog der Sozialversicherungen gesenkt werden. Auf strikte Ablehnung stieß allerdings eine Anhebung der Mehrwertsteuer. Damit würde nur die Schwarzarbeit boomen, sagte Ohoven.

In Deutschland öffnet sich laut Ohoven zunehmend eine "Unternehmenslücke". Die Selbstständigenquote von rund zehn Prozent in Deutschland sei in Europa eine der niedrigsten. In den nächsten fünf Jahren stünden über 350.000 Familienunternehmen vor einem Besitzerwechsel.

In zehn, nach manchen Schätzungen sogar 20 Prozent, fehle aber ein Nachfolger. Einige hunderttausend Arbeitsplätze könnten verloren gehen. Die Unternehmenslücke sei nur mit tief greifenden Reformen zu schließen. Der Mittelstand sei bereit, schmerzhafte Einschnitte mitzutragen. "Ein Sonderopfer Mittelstand wird es aber mit uns nicht geben", sagte Ohoven.

(ap)
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