Frankfurt/M. Millionen Vermieter verdienen nichts

Frankfurt/M. · Bei jedem zweiten Investment liegt die Rendite unterhalb der Inflation.

Investitionen in Immobilien lohnen sich für Privatanleger in Deutschland einer Studie zufolge oft nicht. Nach einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Wertgrund Immobilien AG erwirtschaften 8,5 Prozent der Immobilienanlagen negative Bruttorenditen, weitere 24,6 Prozent erzielen eine Rendite von null Prozent. Ein Fünftel der Investitionen (20,7 Prozent) in Immobilien wirft Bruttorenditen von null bis zwei Prozent ab. Die Studie bezieht sich auf Daten aus dem Jahr 2012.

"Geht man von einer durchschnittlichen Inflation von jährlich zwei Prozent aus, liegen die Renditen von mehr als 50 Prozent der Immobilieninvestitionen unterhalb der Inflationsgrenze", sagte der Wertgrund-Vorstandsvorsitzende Thomas Meyer: "Unter Berücksichtigung von Risiko und Aufwand einer direkten Immobilieninvestition ist diese Rendite alles andere als zufriedenstellend." Allerdings hätten Immobilienanlagen insgesamt auch während der Finanzkrise stabile Durchschnittsrenditen von jährlich zwei bis drei Prozent erzielt.

Ein Großteil der niedrigen und negativen Renditen sei auf vermietete Eigentumswohnungen zurückzuführen. Unter anderem könnten Instandhaltungsmaßnahmen, Kosten bei Mieterwechsel und längere Leerstandszeiten die Erträge einer Eigentumswohnung nachhaltig gefährden.

Nach den Angaben besitzen etwa sieben Millionen Deutsche eine Immobilie als Kapitalanlage. In den letzten zehn Jahren hätten sie damit durchschnittlich zwischen zwei und drei Prozent Rendite pro Jahr erzielt.

Erst kürzlich hatten die Eigentümerverbände Haus und Grund Nordrhein und Westfalen erklärt, dass in NRW mittlerweile 60 Prozent aller Vermieter überhaupt keine Rendite mit ihren Objekten erzielten, der Rest schaffe durchschnittlich 2,14 Prozent.

Haus und Grund kritisierte insbesondere die Politik, die statt einer Betriebskostenbremse eine Mietpreisbremse einführen wolle. So sei ein Gros der zusätzlichen Kosten für die Eigentümer auf politische Entscheidungen zurückzuführen - etwa durch die Anhebung der Honorare für Architekten, die Dichtheitsprüfung oder die Pflicht zur Installation von Rauchmeldern. Hinzu kämen die teils drastisch gestiegenen Grundsteuersätze.

(maxi/dpa)
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