Düsseldorf Metro verliert weiter Umsatz wegen Konzernumbau

Düsseldorf · Die Erlöse sind um vier Prozent geschrumpft. Konzernchef Koch ist trotzdem zuversichtlich fürs Weihnachtsgeschäft.

Die Metro hat in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres 2013/2014 (bis 30.9.) weiter Umsatz verloren. Aber weil dies auch einigen Teilverkäufen geschuldet ist, geht der Handelskonzern zuversichtlich in die Schlussphase des Jahres 2014, die gleichbedeutend mit dem ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres ist. "Im Hinblick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft sieht die Metro sich gut gerüstet und ist optimistisch in das laufende Quartal gestartet", erklärte Metro-Chef Olaf Koch.

Im Gesamtjahr kommen die Düsseldorfer nach vorläufigen Zahlen auf 63 Milliarden Euro Umsatz, was einem Minus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Und selbst wenn man die Verkäufe von Unternehmensteilen - vor allem das Osteuropa-Geschäft der SB-Warenhaustochter Real - herausrechnet, bleibt ein Rückgang von etwas mehr als einem Prozent. Den begründet die Metro mit Wechselkurseffekten, aber dieses Risiko gehört natürlich zum Alltag eines Konzerns, der große Teile seines Geschäfts außerhalb der Euro-Zone macht. Insofern kann Koch mit den Zahlen nicht zufrieden sein. Andererseits hängt beispielsweise die Schwäche des Rubel natürlich zwingend an der Ukraine-Krise. Würde sich die Situation dort entspannen, wäre vermutlich auch das Währungsproblem im wichtigsten osteuropäischen Geschäftsgebiet der Metro bald kleiner.

Koch sieht die Zahlen trotzdem als Beleg dafür, dass der eingeschlagene Kurs richtig ist. Die Metro hat in jüngster Zeit vor allem in ihrer Großhandelssparte aufgeräumt. In der vorvergangenen Woche hat sie den Rückzug aus Dänemark verkündet (zwei Großmärkte werden verkauft, die übrigen drei geschlossen); im August verkaufte der Konzern das vietnamesische Großhandelsgeschäft mit 19 Niederlassungen plus Immobilien für rund 655 Millionen Euro an die thailändische Handelsgruppe Berli Jucker Public. In beiden Ländern fehlt der Metro die Wachstumsperspektive, so dass die Fortsetzung des Engagements aus Sicht des Vorstandes keinen Sinn mehr macht.

Einen Aufwärtstrend verzeichnet der Elektronikfachhandel. Media Saturn meldet für das vierte Quartal 2013/14 ein Umsatzplus von mehr als drei Prozent, auch dank des weiteren Wachstums im Online-Geschäft. Das schiebt auch die Galeria Kaufhof an, die zwischen Juli und September um etwa 1,2 Prozent gewachsen ist. Die Ergebnisprognose des Konzerns hat sich nicht verändert: Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) bleibt bei 1,75 Milliarden Euro, ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr.

Die Börse hat gestern auf die Metro-Zahlen nur vorübergehend positiv reagiert. In den ersten Handelsstunden legte der Aktienkurs um drei Prozent zu, doch diese Gewinne verpufften im Tagesverlauf größtenteils wieder.

(RP)
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