Sommerferien Trotz Reiseboom noch viele freie Betten

Düsseldorf · Die Reiselust der Deutschen war noch nie so groß — trotzdem können Urlauber selbst auf Mallorca oder in Griechenland noch eine Unterkunft finden. Dabei kehren die Türkei und Ägypten als Trendziele wieder zurück.

 ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Philipp Laage vom 3. Juli 2018: Strand in Punta Cana in der Dominikanischen Republik: Für Pauschalreisen in die Karibik haben viele Veranstalter zum kommenden Winter die Preise gesenkt. (Archivbild vom 5.12.2007/Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher.) Foto: Christian Röwekamp/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Philipp Laage vom 3. Juli 2018: Strand in Punta Cana in der Dominikanischen Republik: Für Pauschalreisen in die Karibik haben viele Veranstalter zum kommenden Winter die Preise gesenkt. (Archivbild vom 5.12.2007/Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher.) Foto: Christian Röwekamp/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Foto: dpa-tmn/Christian Röwekamp

Dank guter Konjunktur, steigender Löhne und gesunkener Arbeitslosigkeit ist die Reisefreude der Deutschen so hoch wie nie. Und obwohl die NRW-Schulferien schon am Freitagmittag beginnen, sind nur wenige Ferienziele ausgebucht. „Wir haben für alle beliebten Sommerreiseziele noch freie Kapazitäten ab NRW“, erklärt die Tui, Europas größter Tourismuskonzern. Auch auf Mallorca gäbe es „immer genug“ Betten. „Wir erleben eine Rückkehr der Türkei und von Ägypten und Tunesien als Destinationen“, sagt Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), „und weil gleichzeitig Fernreisen boomen, haben wir insgesamt eine Breite der möglichen Reiseziele wie nie.“ Den Trend bestätigt der Düsseldorfer Veranstalter Alltours: Die Zahl der diesen Sommer vermittelten Reisen werde um mehr als drei Prozent zulegen, sagt eine Sprecherin. Der Umsatz werde sogar um mehr als fünf Prozent steigen. Und laut Alltours gäbe es noch „freie Kapazitäten in allen Ferienzielen“, sofern Urlauber flexibel sind.

So könne eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern für 1700 Euro für eine Woche im August nach Bulgarien fliegen mit Halbpension im Vier-Sterne-Haus, nach Paguera auf Mallorca für 2377 Euro, auf die griechische Insel Korfu in das Hotel Elea Beach für 2797 Euro. Das ist schon ein relativ stolzer Preis, aber das Haus liegt direkt am ruhigen Strand.

Was möglich ist, zeigt auch das Angebot im Last-Minute-Bereich des Flughafens Düsseldorf. „Gerade Mallorca und die Türkei sind beliebt“, sagt Svitlana Filenko, Büroleiterin des Reisebüros Reiseland. Ein Paar mit 13-jährigem Kind könne am 22. August entweder ab Köln-Bonn für knapp 1930 Euro mit Vollpension nach Paguera. Für 170 Euro mehr sei auch eine Tour ins türkische Side möglich. „Da sind Strandliegen, Strandbar und einige andere Extras bei“, sagt sie, „aber mancher reist wegen der politischen Lage eher ungern in die Türkei.“

Wenige Meter daneben wirbt Thomas Cook auf gelben Plakaten für Schnäppchen: Sieben Tage Rhodos mit Halbpension sind für 719 Euro im Vier-Sterne-Haus drin. Preislich ähnlich sind Gran Canaria, Madeira, Ibiza und Menorca. Zum 18. August ist sogar eine Woche Mallorca im etwas abgelegen liegenden Vier-Sterne-Haus Don Antonio in Paguera für 555 Euro erhältlich.

Ein Grund für das günstige Angebot: Diesen Sommer bieten die Airlines ab Düsseldorf 50 Prozent mehr Tickets an als vor einem Jahr. Die Veranstalter und Einzelreisende können also Flugtickets billig einkaufen.

Allerdings müssen Urlauber sich auch auf Veränderungen einstellen: Vor einem Jahr war Air Berlin noch der wohl wichtigste Anbieter von Ferienflügen ab Düsseldorf und NRW. Doch inzwischen ist Air Berlin pleite und der Ryanair-Ableger Laudamotion der neue Marktführer nach Mallorca. „Da müssen die Passagiere selber online einchecken“, warnt ein Reisebüromitarbeiter, „sonst wird es teuer.“ In Zahlen: 55 Euro Zusatzgebühr sind pro Person fällig, wenn man erst am Flughafen eincheckt.

Fast am schwersten zu erhalten wegen des guten Wetters sind Unterkünfte an Nord- und Ostsee. „Ab Freitag ist fast nichts frei“, erklärte am Mittwoch das Fremdenverkehrsbüro in Borkum. In Küstenorten der Niederlande sieht es ähnlich aus. Eine Ausweichmöglichkeit ist die belgische Küste. „Der Buchungsstand in den Küstenorten ist gut, aber es gibt noch einige freie Betten“, erklärt das Fremdenverkehrsbüro Flandern.

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