Düsseldorf Piloten schließen Streiks an Weihnachten aus

Düsseldorf · Für die Lufthansa-Piloten muss es gestern wie Hohn geklungen haben: Inmitten ihres Kampfes für höhere Löhne bei der Kranichlinie lancierte der Konzern die Nachricht, dass künftig an der Lufthansa-Schule in Bremen auch Piloten der Tochter Austrian ausgebildet werden sollen. Die European Flight Academy ist ein sichtbares Zeichen für die Strategie von Carsten Spohr, Personal in den deutlich günstigeren Töchtern aufzubauen, während es im teuren Konzerntarifvertrag keine Neueinstellungen mehr gibt.

Lufthansa-Streik 2016 an Weihnachtstagen ausgeschlossen
Foto: dpa, ade gfh

Um genau diesen Vertrag dreht sich der aktuelle Tarifstreit. Auch gestern blieb die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) einen Starttermin für die angedrohten Arbeitskämpfe schuldig. "Es gibt von unserer Seite nichts Neues", erklärte VC-Sprecher Markus Wahl. Die Gewerkschaft hatte am Montag die Gehaltsverhandlungen mit der Lufthansa für gescheitert erklärt und einen erneuten Streik angedroht, ohne einen genauen Termin zu nennen. Es bleibe bei einer Ankündigungsfrist von 24 Stunden. Ausgeschlossen sind nach Angaben der VC allerdings Flüge an den Weihnachtsfeiertagen vom 24. bis zum 26. Dezember.

Es habe bislang weder neue Gesprächskontakte noch eine konkrete Streikankündigung gegeben, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Man sehe sich nach bislang 13 Streikrunden der Piloten gerüstet für den nächsten Ausstand. Allerdings könnten noch keine konkreten Vorbereitungen getroffen werden, solange man Umfang und Ziel des Streiks nicht kenne. Der Sprecher kritisierte erneut, dass die VC das Angebot einer Schlichtung nicht wahrnehme.

(maxi)
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