Frankfurt/M. Lufthansa senkt Gewinnprognose

Frankfurt/M. · Der Pilotenstreik und der Preiskampf erschweren das Geschäft weiter.

Trotz eines Gewinnanstiegs im dritten Quartal kommt die Lufthansa immer weiter vom selbstgesteckten Kurs ab. Der teure Pilotenstreik, der heftige Preiskampf und die schwächelnde Weltwirtschaft haben dazu beigetragen, dass der Konzern zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose nach unten korrigieren musste. Im kommenden Jahr soll der operative Gewinn statt bei zwei Milliarden Euro nur noch deutlich über einer Milliarde Euro liegen. Ob dieses Ziel indes erreicht wird, hängt unter anderem an den Piloten. Sollte die Vereinigung Cockpit (VC) im November und Dezember zu weiteren Streiks aufrufen, stehe auch dieses Ziel infrage, sagte Finanzchefin Simone Menne.

Die bislang acht Streikwellen der Piloten haben die Lufthansa 2014 rund 170 Millionen Euro gekostet. Der Konflikt könne sich noch bis ins kommende Jahr hinziehen, meinte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. "Die Vereinigung Cockpit wird früher oder später verstehen, dass ihr Verhalten viel Schaden anrichtet", meinte Spohr. Der Vorstandsvorsitzende bekräftigte sein Umbauprogramm, das Wachstum vor allem im Billigflieger-Segment unter der Wings-Marke und abseits des bisherigen Fluggeschäfts vorsieht.

In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lieferten vor allem die Service-Gesellschaften für Technik und Catering sowie die Frachtsparte Lufthansa Cargo steigende Gewinne ab. Das Passagiergeschäft warf infolge der Streiks und des heftigen Preisdrucks dagegen operativ acht Prozent weniger Gewinn ab. Konzernweit verdiente die Lufthansa operativ etwa 849 Millionen Euro, das waren rund 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Überschuss verdoppelte sich nahezu auf 482 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte um 0,6 Prozent auf rund 22,6 Milliarden Euro.

(dpa)
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