Frankfurt/M. Lufthansa schreibt trotz Sparprogramm rote Zahlen

Frankfurt/M. · Neue Streiks konnte die Lufthansa gerade noch abwenden, die Benzinpreise sinken und die Ticketnachfrage ist stabil – aus Sicht von Deutschlands größter Airline kann der Sommer ruhig kommen. Sie hat ihn auch nötig: Nur in der Hauptreisezeit kann sie ihre Stärken voll ausspielen.

Oder anders gesagt: Wenn nach dem tiefroten Auftaktquartal jetzt auch noch das Sommergeschäft die Jahresbilanz verhagelt, kann die Lufthansa auch das laufende Geschäftsjahr abschreiben.

Der Tarifabschluss, den die Lufthansa um des lieben Sommerfriedens Willen am Tag der Arbeit mit der Gewerkschaft Verdi für 33 000 Mitarbeiter ausgehandelt hat, ist teuer: Die Airline beziffert die Mehrkosten auf 74 Millionen Euro. Soviel kostet das Lohnplus von bis zu 4,7 Prozent sowie der Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen für mehr als zwei Jahre. Zu neuen Streiks kann es dennoch kommen: Mit ihren Piloten hat die Lufthansa sich noch nicht geeinigt.

Operativ verbuchte die Lufthansa im ersten Quartal einen Verlust von 359 Millionen Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch nicht gebessert. Allerdings zeigt das Sanierungsprogramm "Score" inzwischen erste Erfolge: Im Passagiergeschäft sank der operative Verlust um 15 Prozent auf 363 Millionen Euro bei einem Umsatz von fünf Milliarden Euro – der gesamte Konzern setzte im ersten Quartal 6,6 Milliarden Euro um.

Beim Ölpreis rechnet die Lufthansa im laufenden Jahr seit langem erstmals wieder mit einer Entlastung. Laut Konzernprognose liegt die Tankrechnung der Lufthansa in diesem Jahr bei sieben Milliarden Euro und damit 200 Millionen unter der bisherigen Planzahl.

(RP)
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