Düsseldorf Lufthansa-Personal plant Protest

Düsseldorf · Das Bodenpersonal will heute bei der Taufe des A 380 Unterschriften sammeln.

Die Pläne der Lufthansa, das Bodenpersonal der Linie in neue Gesellschaften auszulagern, haben unter Mitarbeitern Unruhen und Proteste ausgelöst. "Man will uns unseren Job wegnehmen", schimpfte eine Mitarbeiterin am Rande einer Betriebsversammlung in einem Hotel am Düsseldorfer Flughafen. Teilnehmer sprachen von einer "bedrückten Stimmung". Die Gewerkschaft Verdi lehnt die Pläne des Konzerns ab und kündigte Protest-Aktionen an. Heute bei der Taufe des Airbus A 380 durch die Gattin des Oberbürgermeisters sollen laut Verdi eine Erklärung des Betriebsrats verteilt und Unterschriften gesammelt werden.

Die Lufthansa hatte am Dienstag bestätigt, 1500 Mitarbeiter aus dem Bodenpersonal in noch zu gründende Gesellschaften auslagern zu wollen. Dadurch soll die Passagierabfertigung "wettbewerbsfähiger werden", wie ein Sprecher erklärte. Die Konkurrenz sei 40 bis 60 Prozent günstiger. In Düsseldorf sind nach Konzernangaben 362 Mitarbeiter betroffen, Verdi geht von 410 Mitarbeitern am Standort aus.

Auf der Versammlung wurden weitere Einzelheiten genannt. Demnach soll das neue Unternehmen Common Ground Düsseldorf GmbH heißen und eine Tochter der Lufthansa Commercial Holding sein. Die Gründung ist für das dritte Quartal dieses Jahres vorgesehen. "Unser Ziel ist, dass die Mitarbeiter weiter unter dem Namen Lufthansa arbeiten", erklärte Anja Schlosser von Verdi.

Die Mitarbeiter betonten gestern ihre hohe Identifikation mit der Kranichlinie. "Ich kann mir nicht vorstellen, diese Uniform nicht mehr zu tragen", sagte eine Mitarbeiterin. Sie und ihre Kollegen seien durchaus zu Einschnitten bereit: "Die meisten von uns möchten bleiben, aber nicht um jeden Preis." Für Unruhe sorgte ein Einwand der Stationsleitung, die Mitarbeiter könnten zu den von den Plänen nicht betroffenen Drehkreuzen in Frankfurt oder München wechseln.

(RP)
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