32 Exemplare bestellt Erster Boeing-„Dreamliner“ der Lufthansa in Frankfurt gelandet

Frankfurt/Main · Nach langem Warten ist die erste Boeing 787 der Lufthansa in Frankfurt gelandet. Für die zahlreich anwesenden Planespotter hatten die Piloten ein besonderes Manöver vorbereitet.

Die Lufthansa-Maschine des Typs Boeing 787-9 steht auf dem Rollfeld am Frankfurter Flughafen.

Die Lufthansa-Maschine des Typs Boeing 787-9 steht auf dem Rollfeld am Frankfurter Flughafen.

Foto: dpa/Hannes P Albert

Die Lufthansa hat ein neues Langstreckenflugzeug in ihrer Flotte. Am Dienstagvormittag landete der erste Jet vom Typ Boeing 787-9 an seiner neuen Heimatbasis Frankfurt. Zuvor war das in Everett bei Seattle gestartete Flugzeug mit einem geplanten Manöver in extrem niedriger Höhe über die Landebahn geflogen. Die Landung absolvierte Co-Pilot Stefan Hauke. Von dem zweistrahligen „Dreamliner“ hat der Lufthansakonzern nach eigenen Angaben 32 Exemplare bestellt, die perspektivisch ältere Airbus-Modelle mit vier Triebwerken ersetzen sollen.

Laut Lufthansa verbraucht die 787 rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke. Das Flugzeug sei damit 25 Prozent effektiver als das Vorgängermodell. Es gehöre zu den sparsamsten Langstreckenflugzeugen der Flotte, sagte Airline-Chef Jens Ritter laut Mitteilung. „So können wir die durchschnittliche CO2-Bilanz weiter deutlich verbessern. Dieses Flugzeug ist nachhaltig und bietet Kunden ein Premium-Flugerlebnis.“ Die Boeing 787 hat einen leichten, mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoff-Rumpf mit besonders großen Fenstern, die elektronisch gedimmt werden können.

Wegen technischer Probleme bei Boeing und einem erst vor wenigen Tagen aufgehobenen Auslieferungsverbot hatte sich die Übergabe des eigentlich international erprobten Flugzeugs verzögert. Die Lufthansa hatte eine technische Delegation mit Teilflotten-Chefin Barbara Kulenkamp an der Spitze zur Abnahme des Jets in die USA geschickt. Bei ihrer Rückkehr wurden sie auf dem Rollfeld von Konzernchef Carsten Spohr empfangen. Der US-Hersteller hatte an Lufthansa zuletzt im Dezember 2015 eine Passagiermaschine geliefert, einen Jumbo des mittlerweile ausgelaufenen Typs 747-8. Danach kamen noch einige Frachter für Lufthansa Cargo und Passagierjets für die Tochter Swiss vom Typ 777.

Um schneller beliefert zu werden, hatte die Lufthansa Boeing-Verträge anderer Airlines übernommen, die in der Corona-Krise abgesprungen waren. Die Innenausstattung der ersten fünf Dreamliner mit 294 Sitzen entspricht daher nicht exakt den Vorgaben der neuen Lufthansa-Kabine, die im kommenden Jahr Premiere feiern soll. Zur Angleichung des Designs kommt die erste Maschine mit dem vorgesehenen Taufnamen „Berlin“ und der Kennung D-ABPA für einige Wochen in die Frankfurter Wartung, um dann ab Oktober bei Inlandsflügen erprobt zu werden. Als erstes Übersee-Ziel ist Toronto in Kanada geplant.

(mzu/dpa)
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