Festgefahrener Tarifkonflikt Lufthansa bietet Gewerkschaft Schlichtung an – Ufo lehnt ab

Berlin · Im Tarifstreit mit den Flugbegleitern bietet die Lufthansa der Ufo eine "große" Schlichtung an. Die Gewerkschaft lehnt jedoch ab – weil es keine ausreichende Rechtssicherheit gebe.

 Maschinen der Lufthansa am Flughafen Frankfurt/Main. (Archivfoto)

Maschinen der Lufthansa am Flughafen Frankfurt/Main. (Archivfoto)

Foto: dpa/Silas Stein

Bei der Lufthansa gibt es weiterhin keine umfassende Schlichtung für den Tarifkonflikt der Flugbegleiter. Die Kabinengewerkschaft Ufo warf dem Unternehmen am Donnerstag vor, die Verhandlungen zu einer Schlichtungsvereinbarung in den vergangenen beiden Tagen nicht ernsthaft geführt zu haben.

Das öffentliche Angebot einer umfassenden Schlichtung bei der Kerngesellschaft Lufthansa biete für die Gewerkschaft keine ausreichende Rechtssicherheit und verschweige relevante Fallstricke, erklärte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies.

Die Gewerkschaft kündigte aber keine neuen Streiks bei Lufthansa oder ihren Töchtern an. Stattdessen setze man auf die benannten Schlichter Matthias Platzeck und Frank-Jürgen Weise, um doch noch zu einer Lösung zu kommen.

Die Lufthansa war am Donnerstagmorgen in dem festgefahrenen Tarifkonflikt einen Schritt auf die Flugbegleitergewerkschaft Ufo zugegangen. Die Fluggesellschaft hatte mitgeteilt, sie biete der Gewerkschaft an, „auch ohne verbindliche Friedenspflicht bei den Tochter-Fluggesellschaften Eurowings, Germanwings und CityLine den umfassenden Schlichtungsprozess zu beginnen“. So sollte der Einstieg in eine große Schlichtung mit Ufo ermöglicht werden.

„Lufthansa setzt weiter alles daran, eine „große“ Schlichtung mit Ufo für die Kernmarke zu vereinbaren, um die drängenden Probleme der Kabinenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zu lösen“, heißt es in der Lufthansa-Mitteilung. In diesem Zusammenhang werde auch ein Moderationsprozess bei der Tochter Germanwings angestrebt, „in dem alle offenen Tariffragen besprochen werden können“.

Die Schlichter Platzeck und Weise, auf die die Gewerkschaft Ufo setzt, sind bislang für die so genannte „kleine Schlichtung“ berufen, die sich nur um die wenigen Themen dreht, für die Ufo ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen hat. Konkret sind das Spesen und Zulagen sowie eine Regelung für Saisonkräfte, damit diese einfacher in reguläre Angestelltenverhältnisse wechseln können. Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Themen, die in einer „großen Schlichtung“ besprochen werden könnten. Für die Tochterfirmen mit deutschem Tarifrecht könnte es einen zusätzlichen Moderationsprozess geben.

In dem Konflikt hat es bereits einen Kostenpflichtiger Inhalt Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren vor gut drei Wochen rund 1500 Flüge mit rund 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen.

Alle Infos zum Lufthansa-Streik und zum Traifkonflikt haben wir hier.

(cka/dpa)
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