NRW-Wirtschaft entsetzt über längeren Lockdown „Blanker Horror für den Handel“

Düsseldorf/Berlin · Friseure erleben einen Ansturm auf Termine. Doch Handel, Gastronomie und Industrie sind frustriert, die Angst vor Pleiten wächst. Zumal viele Unternehmen noch immer auf Novemberhilfe warten. NRW gibt dem Bund die Schuld.

 Schlussverkauf hilft nicht: Die Geschäfte bleiben dicht.

Schlussverkauf hilft nicht: Die Geschäfte bleiben dicht.

Foto: picture alliance / Jochen Tack/Jochen Tack/DPA

Die Friseure jubeln, doch der größte Teil der Wirtschaft ist entsetzt über die Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März. „Die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde sind für viele Unternehmen in hohem Maße frustrierend. Angesichts der erheblich gesunkenen Inzidenzwerte hätten wir klarere Perspektiven von der Politik erwartet“, sagte Arndt Kirchhoff, Arbeitgeber-Präsident von NRW. Der Verband der Jungunternehmer sprach von einem „schwarzen Tag“. Auch Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) ist verärgert: „Anstelle pauschaler Verlängerungen braucht es ein wirksames Pandemiemanagement.“ Einschränkungen von Grundrechten wie der Berufsfreiheit dürften nur als befristete Notmaßnahmen eingesetzt werden. „Die Verlängerung des Lockdowns ist für die Wirtschaft in Deutschland und NRW sicherlich keine gute Nachricht“, sagt dagegen Christoph Schmidt, Chef des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Die Entscheidung sei dennoch richtig, „da offenbar noch nicht abschätzbar ist, wie groß das Risiko einer dritten Welle durch die Virusmutanten ist“.