Stromfresser Weihnachtsbeleuchtung Energiesparen mit der Lichterkette

Düsseldorf · Wie viel Strom verbrauchen Lichterketten wirklich? Lohnt sich eine Umstellung, wenn man noch alte Glühbirnen nutzt? Worauf es bei der Leuchtdeko ankommt und warum sie eher nicht zum Stromsparen im Großen taugen.

Von herkömmlichen Glühbirnen-Ketten auf energiesparende LED-Lichterketten umsteigen hilft, um Energie zu sparen. Vor allem, wenn man viele Ketten nutzt.

Von herkömmlichen Glühbirnen-Ketten auf energiesparende LED-Lichterketten umsteigen hilft, um Energie zu sparen. Vor allem, wenn man viele Ketten nutzt.

Foto: Shutterstock/Bogdan Sonjachnyj

Bald erleuchten zur dunklen Jahreszeit wieder zahlreiche Lichterketten-, schläuche- und -netze deutsche Vorgärten und Häuser. In Zeiten ungewöhnlich teurer Energiekosten stellt sich für viele Verbraucher die Frage: Welche potenziellen Energiefresser sollte man noch nutzen und wenn ja, wie?

Auch Lichterketten gehören dazu. Bei ihnen unterscheidet man im Grunde zwischen zwei Arten. Herkömmliche Lichterketten, die mit Glühbirnen funktionieren, werden zunehmend von den moderneren, stromsparenderen LEDs abgelöst. Im Handel sind mittlerweile fast ausschließlich nur noch letztere erhältlich, während in Hunderttausenden deutschen Deko-Truhen noch die alten Ketten schlummern.

Unbedingt wechseln, rät zumindest die Verbraucherzentrale. Erstens würden LED-Ketten nur etwa ein Zehntel des Stromverbrauchs aufweisen, den konventionelle Glühlampen haben. Zweitens sei ihre Lebensdauer bis zu 100 Mal länger. „Dazu kommt zum hohen Verbrauch eine starke Hitzeentwicklung, die LED-Leuchtmittel nicht haben“, sagt Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW. Die Anschaffungskosten für neue Ketten habe man durch die Stromersparnis bald wieder drin. Das Klischee, dass LED-Ketten gegenüber herkömmlichen ein ungemütlicheres Licht verbreiten, spiele keine Rolle mehr. „Das Licht ist mit dem aktuellen Stand der Technik kaum anders“, sagt Demandt.

Lichterketten sollte man nur dann einschalten, wenn sie jemand sehen kann. Nachts und bei Abwesenheit gehören sie also ausgeschaltet. Eine entsprechend eingestellte Zeitschaltuhr sorge für Lichtpausen.

Auch der Energieberaterverband GIH rät zur Umstellung. Es sei dazu fraglich, ob sie Lichtketten überhaupt genutzt werden sollten, wenn schon die öffentliche Beleuchtung ab Herbst stark eingeschränkt werden soll. „Ein wenig Gemütlichkeit gehört aber auch im Leben dazu. Alternativ kann man Kerzen anmachen“, sagt eine Sprecherin des Verbandes.

Die alten Glühbirnen haben häufig eine Leistung zwischen 30 und 50 Watt, verbrauchen also stündlich 30 bis 50 Wattstunden. Angenommen, man lässt beispielsweise eine 30-Watt-Lichterkette mit 50 Lämpchen täglich im Dezember während der dunklen Abendstunden angeschaltet (etwa zwischen 16 und 24 Uhr), also über acht Stunden, ergibt sich für 31 Tage ein Verbrauch von 7,4 Kilowattstunden (kWh). Bei einem aktuellen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (Quelle: Verivox) ergeben sich monatliche Kosten von 3,10 Euro.

Vergleichbare LED-Ketten kosteh im Verbrauch nur ein Bruchteil davon. Eine 50er-LED-Kette mit 2,5 Watt Leistung, die unter denselben Bedingungen läuft, hat einen Verbrauch von 0,6 kWh und verursacht somit Kosten von rund 25 Cent. Trotz des großen Unterschieds: Für beide Varianten sind die Kosten im Vergleich zu anderen Stromverbrauchern rund ums Haus immer noch sehr gering, hohe Summen lassen sich also nicht einsparen. Das sieht natürlich anders aus, wenn man nicht nur eine, sondern eine Vielzahl von Lichterketten und anderer leuchtender Elemente betreibt.

In welcher Farbe eine Lichterkette strahlt, spielt für den Stromverbrauch übrigens keine Rolle.

Einige LED-Ketten funktionieren allerdings nicht über den Stromstecker, sondern werden mit handelsüblichen Batterien betrieben. Davon rät die Verbraucherzentrale ab: “Batterien sind vom Kostenaufwand deutlich schlechter, der Strom ist bis zu 300 Mal teurer als Strom aus der Steckdose“, sagt Demandt. Dazu komme der ökologische Aspekt.

Wichtig ist auch, bei gewünschter Außennutzung auf die entsprechende Wettertauglichkeit zu achten. Eine Kennzeichnung mit international gängigen Schutzbezeichnungen wie IP44 oder IP54 weist auf die Wasserfestigkeit bei Regen hin. Um gegen Sicherheitsmängel gewappnet zu sein, sollte man zudem auf Siegel wie geprüfte Sicherheit (GS), ein TÜV-Siegel, oder ein VDE-Zeichen achten, wie die Verbraucherzentrale rät.

Grundsätzlich gebe es wichtigere Stellschrauben, um Strom zu sparen. Dennoch: „Dekobeleuchtung hat keinen großen praktischen Nutzen. Es tut also nicht weh, sie mal auszuschalten“, sagt Sören Demandt. Das Sparen falle hier also leicht und sollte bei allen potenziellen Maßnahmen in Betracht gezogen werden.

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