Düsseldorfer Immobilienkonzern LEG könnte Vonovia-Wohnungen kaufen

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Wohnungskonzern hätte durchaus Interesse an Verstärkungen. Das Unternehmen hat seinen operativen Gewinn in den ersten sechs Monaten des Jahres um zwölf Prozent gesteigert.

 Die Zentrale des Immobilienkonzerns LEG in Düsseldorf

Die Zentrale des Immobilienkonzerns LEG in Düsseldorf

Foto: dpa/Maja Hitij

Bei dem von Vonovia und Deutsche Wohnen in Aussicht gestellten Verkauf von 25.000 Wohnungen außerhalb Berlins könnte die Düsseldorfer LEG-Gruppe ein möglicher Bieter sein. „Da hätten wir natürlich auch großes Interesse“, sagte LEG-Chef Lars von Lackum am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Das Zustandekommen des Verkaufs der Wohnungen hängt aber noch davon ab, ob der geplante Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen diesmal klappt. Im Juni dieses Jahres war er vor allem daran gescheitert, dass Hedgefonds Aktien zurückgehalten und nicht an Vonovia verkauft hatten. Was diese Investoren angeht, stellte sich von Lackum hinter die von  Vonovia-Chef Rolf Buch geäußerte Kritik: „Unser Geschäft ist ein langfristiges Geschäft, und deshalb brauchen wir langfristig orientierte Aktionäre.“

Die LEG  hat zudem für von der Hochwasserkatastrophe betroffene Mieter einen Notfallfonds von 250.000 Euro aufgelegt. Aus den sollten einzelne Haushalte bis zu 2000 Euro bekommen, sagte von Lackum. Insgesamt  seien rund 200 Wohnungen betroffen, von denen 35 noch nicht bewohnbar seien, viele davon in Bad Neuenahr/Ahrweiler. Direkt betroffen sind etwa 500 Mieterinnen und Mieter. Etwa eine Million Euro sei für Entrümpelungen von Wohnungen nach der Flutkatastrophe zur Verfügung gestellt worden, so von Lackum. Einige Mieter hätten keine Hausratversicherung oder zumindest keine, mit der sie gegen Elementarschäden abgesichert seien.

In den ersten sechs Monaten des Jahres hat die LEG gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich mehr verdient: Der operative Gewinn stieg um etwa zwölf Prozent auf 218,2 Millionen Euro. Das Ergebnis für das Gesamtjahr soll zwischen 410 Millionen und 420 Millionen Euro liegen. Die  Miete auf vergleichbarer Fläche liege bei durchschnittlich 6,09 Euro pro Quadratmeter, teilte das Unternehmen mit. Ursprünglich sollten die Mieten 2021 um etwa drei Prozent steigen. Dieses Ziel werde man voraussichtlich nicht erreichen. Der Mietanstieg im ersten Halbjahr sei wesentlich dadurch bedingt, dass die LEG im ersten Lockdown im vergangenen Jahr freiwillig auf Mieten verzichtet habe. In den nächsten Jahren liege das Ziel bei 2,5 bis drei Prozent Mietwachstum, sagte von Lackum.

Beim angekündigten Zukaufprogramm hat die LEG mehr als die Hälfte des für 2021 geplanten Volumens geschafft. Etwa 4000 Wohnungen seien gekauft worden, davon 2200 von der Deutsche Wohnen in der Rhein-Neckar-Region und in der Pfalz. Dazu kämen Zukäufe beispielsweise in den Städten Düsseldorf, Köln und Hannover. Das Portfolio der LEG hat zwischen Januar und Juni etwa 7,5 Prozent an Wert gewonnen und ist damit nach Angaben von Finanzvorständin Susanne Schroeter rund 15 Milliarden Euro wert. Insgesamt hat der Konzern 145.000 Mietwohnungen, von denen etwa ein Viertel öffentlich gefördert ist.

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