Leverkusen Lanxess drosselt Produktion wegen schwacher Nachfrage
Leverkusen · Betroffen sind Fabriken in Belgien und den USA. Die Aktie rutscht ab. Die Werke in Leverkusen, Krefeld und Dormagen laufen weiter.
Die Absatzkrise bei vielen Autokonzernen erwischt nun auch den Leverkusener Chemiekonzern Lanxess. Das Unternehmen gab gestern bekannt, eine Anlage zur Produktion von Butyl-Kautschuk in Belgien erst einmal herunterzufahren. Ursache scheint eine nur niedrige Nachfrage nach Reifen zu sein, die aus Kautschuk bestehen. Gleichzeitig wird die Produktion in Texas (USA) gedrosselt. Ingesamt berichtete Lanxess gestern in einer Ad-Hoc-Meldung von einem "herausfordernden Start in das Jahr 2013" – was die Aktionäre als Warnung vor härteren Zeiten verstanden.
Die Aktie des erst im Herbst in den Dax aufgerückten Konzerns rutschte um knapp fünf Prozent ab und war Tagesverlierer im Dax.
Die Werke in Leverkusen, Krefeld-Uerdingen und Dormagen werden aber ohne Einschränkungen weiterbetrieben, erklärt Lanxess gegenüber unserer Zeitung. Es gäbe keine Pläne, die Produktion auch im Heimatmarkt zu drosseln.
Dabei ist das abgelaufene Jahr relativ gut gelaufen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte 2012 um sieben Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Damit lag das Unternehmen in der Mitte des angepeilten Zielkorridors von fünf bis zehn Prozent. Bei einem Umsatzplus von vier Prozent auf 9,1 Milliarden Euro verblieb unter dem Strich ein Nettoergebnis von 514 Millionen Euro, rund zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Lanxess-Chef Axel Heitmann lässt gleichzeitig verkünden, man sei "zuversichtlich" das Ergebnisziel von 1,4 Milliarden Euro Ebitda nächstes Jahr zu erreichen. Das Unternehmen sehe sich "strategisch gut aufgestellt, um von der erwarteten weltweiten Konjunkturerholung zu profitieren." Das Geschäft werde "im Laufe des Jahres an Dynamik gewinnen".
Trotz des gestrigen Rückschlages ist Lanxess mit 5,6 Milliarden Euro noch immer doppelt so viel wert wie vor drei Jahren. Am 21. März wird die Bilanz für 2012 erläutert.
