Köln Lanxess-Aktionäre fordern höhere Dividende

Köln · Der Chemiekonzern Lanxess sieht nach dem überraschend schwachen Jahresauftakt einen Silberstreif am Horizont. Zwar hat die Autokrise den weltgrößten Hersteller von synthetischem Kautschuk für Autoreifen fest im Griff. Doch Lanxess-Chef Axel Heitmann verbreitete gestern auf seiner ersten Hauptversammlung nach dem Dax-Aufstieg des Unternehmens Zuversicht. "Für das zweite Quartal erwarten wir eine leichte Verbesserung des Geschäfts", sagte Heitmann vor 1600 Aktionären in Köln. Um der Flaute zu begegnen, will er Investitionen kürzen, Anlagen zeitweise stilllegen und die Schließung ausländischer Standorte prüfen. 2013 sei schwierig.

Anders als bei Bayer war die Lanxess-Hauptversammlung nicht von Protestaktionen begleitet. Doch von Aktionärsvertretern erntete der Vorstand nicht nur Lob. "Mit einem solchen Absturz haben wir nicht gerechnet", kritisierte Jella Benner-Heinacher von der Aktionärsvereinigung DSW den Gewinneinbruch im ersten Quartal. Alexander Elsmann von der Vereinigung SdK bemängelte die Dividende als zu gering. Nur 15 Prozent des Lanxess-Gewinns auszuschütten sei etwas dürftig für einen Dax-Konzern. "30 Prozent dürften es schon sein", forderte Elsmann.

Der geplante Umzug des 2004 aus dem Bayer-Konzern herausgelösten Unternehmens von Leverkusen nach Köln liege voll im Plan, sagte der Vorstandschef weiter. Lanxess zieht mit 1000 Mitarbeitern in das ehemalige Lufthansa-Hochhaus in Köln-Deutz – auch um räumlich aus dem Schatten der früheren Mutter zu treten. Die Einweihung der neuen Zentrale ist für den 3. September geplant. Insgesamt beschäftigt der Spezialchemiekonzern bei einem Umsatz von gut neun Milliarden Euro rund 17 000 Menschen.

(RP)
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