Was tun mit den wachsenden Überschüssen? Krankenkassen machen 1,5 Milliarden Plus

Die Finanzrücklagen der gesetzlichen Krankenkassen legen weiter zu. Im ersten Quartal fuhren die Kassen ein Plus von 1,5 Milliarden Euro ein, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstagabend aus Koalitionskreisen in Berlin.

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Foto: AOK Mediaservice

Bereits Ende vergangenen Jahres hatten die Kassen eine Reserve von zehn Milliarden Euro angehäuft, die sich damit weiter erhöht. Das Plus im ersten Quartal liegt mehr als 30 Millionen Euro über dem Ergebnis der ersten drei Monate des Rekordjahres 2011.

Grund für die positive Finanzlage sind die sprudelnden Beitragseinnahmen im Zuge der guten Konjunktur sowie die im Jahr 2010 von der Koalition beschlossenen Ausgabenbegrenzungen.

Ende 2011 betrugen die Überschüsse im Gesundheitswesen insgesamt 19,5 Milliarden Euro, denn auch der Gesundheitsfonds wies mit 9,5 Milliarden Euro üppige Rücklagen aus. Im ersten Quartal 2012 lagen seine Ausgaben allerdings um eine Milliarde Euro über den Einnahmen.

Ein solches rechnerisches Defizit ist zu Jahresbeginn jedoch nicht ungewöhnlich - auch 2011 war dies so. Kassenschätzungen gehen davon aus, dass zu den 19,5 Milliarden Euro aus 2011 bis Ende diesen Jahres weitere drei bis sieben Milliarden Euro hinzu kommen werden.

Schon seit Monaten gibt es eine heftige politische Debatte darüber, was mit den Überschüssen geschehen soll. Gesundheitsminister Daniel Bahr hat Kassen mit hohen Rücklagen aufgefordert, Prämien an ihre Mitglieder auszuschütten. Die Kassen wollen das Geld für schlechtere Zeiten ansparen und verweisen auf steigende Ausgaben für Arzneimittel, ärztliche Behandlungen und Klinikaufenthalte.

(REU)
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