Nach Leitzinserhöhung Zentralbankchefin Lagarde zeichnet düsteres Bild

Frankfurt/Berlin · Als Reaktion auf die anhaltend hohe Inflation erhöhte die EZB den Leitzins am Donnerstag erneut deftig. Zentralbank-Chefin Christine Lagarde äußerste sich außerdem über eine mögliche Rezession.

EZB-Präsidentin Christine Lagard (Agenturfoto).

EZB-Präsidentin Christine Lagard (Agenturfoto).

Foto: dpa/Arne Dedert

Angesichts der Gaskrise und anhaltend hoher Preise zeichnet die EZB einen düsteren Konjunkturausblick. Die wirtschaftliche Aktivität habe sich im dritten Quartal wahrscheinlich deutlich verlangsamt, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss in Frankfurt. „Und wir erwarten eine weitere Abschwächung im weiteren Jahresverlauf und zu Beginn des nächsten Jahres.“

Aus den jüngste Konjunkturdaten geht hervor, dass die Euro-Zone auch wegen der Schwäche ihrer größten Volkswirtschaft Deutschland auf eine Rezession zusteuert. So fiel der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft im Oktober und liegt nun deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Zudem verzeichnete die Industrie den fünften Produktionsrückgang in Folge. Die Branchen Chemie & Kunststoffe sowie Grundstoffe verzeichneten die stärksten Rückgänge, was auf deren hohe Energieabhängigkeit zurückzuführen ist.

Und die Inflation im Euro-Raum war im September auf die neue Rekordmarke von 9,9 Prozent geklettert. Damit liegt die Teuerung im Währungsraum inzwischen fast fünf Mal so hoch wie das Ziel der EZB von zwei Prozent. „Die Inflation ist nach wie vor deutlich zu hoch und wird für längere Zeit über dem Zielwert bleiben“, erklärte Lagarde.

(zeit/Reuters)
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