Nur noch ein Notfahrplan Ein Streik gegen Pendler und die Verkehrswende

Meinung | Berlin/Düsseldorf · Der neue Bahnstreik hat mit rein materiellen Interessen der Belegschaft nichts zu tun. GDL-Chef Weselsky ruft seine Truppen nur zum Arbeitskampf auf, um seine Organisation zu stärken. Pendler können nur hoffen, dass das Theater irgendwann vorbei geht.

 Tausende Züge werden an diesen Mittwoch wohl ausfallen.

Tausende Züge werden an diesen Mittwoch wohl ausfallen.

Foto: dpa-tmn/Daniel Reinhardt

Der schnelle Beginn der Streiks bei der Bahn erschreckt. Claus Weselsky, der Vorsitzende der kleinen Lokführergewerkschaft GDL, will offensichtlich die Zeit vor der Bundestagswahl nutzen, um noch schnell Punkte zu machen gegen die deutlich größere Gewerkschaft EVG. Millionen Fahrgäste sollen quasi als Geisel genommen werden, damit die Politik den Bahnvorstand unter Druck setzt, mit der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer einen deutlich besseren Tarifvertrag als mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft zu vereinbaren, um endlich Ruhe vor der Wahl zu haben. Und als Ergebnis würden dann wohl einige Tausend Gewerkschafter die Seite wechseln, nur um vom etwas besseren GDL-Abschluss zu profitieren.