Düsseldorf Klinikärzte fordern 5,9 Prozent mehr Gehalt

Düsseldorf · Ende September kommt es in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zu einem Schlagabtausch. In der einen Ecke des Rings stehen die kommunalen Arbeitgeber, in der anderen der Marburger Bund. Und dass es eine heftige Auseinandersetzung werden dürfte, daran besteht seit gestern überhaupt kein Zweifel mehr. Die Ärztegewerkschaft präsentierte ihre Forderung: 5,9 Prozent mehr will sie für die rund 55.000 angestellten Ärzte der 550 kommunalen Kliniken in Deutschland durchsetzen.

Zur Einstimmung zeichnete der Marburger Bund ein düsteres Bild der Arbeit in den Krankenhäusern: Personalmangel, Leistungsverdichtung und Mehrarbeit - unter diesen schwierigen Arbeitsbedingungen erfolge die Versorgung der Patienten. Im Schnitt sei ein Klinikarzt rund 60 Stunden pro Woche im Einsatz. Um die unbesetzten Stellen im ärztlichen Dienst zu kompensieren, häuften die Mediziner Überstunden an. Rudolf Henke, Chef des Marburger Bundes, verlangte, die Ärzte müssten teilhaben an der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung.

Die Antwort der Kliniken folgte auf dem Fuße: "Die Forderung des Marburger Bundes ist völlig unangemessen und sprengt jeglichen Rahmen", sagte Joachim Finklenburg, Verhandlungsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände. Die kommunalen Krankenhäuser würden bei einer Umsetzung der Forderung mit rund 320 Millionen Euro mehr belastet. "Das ist nicht finanzierbar", so Finklenburg. "Die Forderung des Marburger Bundes entspricht nicht im Ansatz dem, was zum Beispiel in anderen Branchen vereinbart wurde." Bezogen auf den Abschluss mag das zwar stimmen. Tatsächlich liegt die Forderung des Marburger Bunds sogar um 0,1 Prozentpunkt unter dem, was Verdi bei Bund und Kommunen verlangt hatte.

(maxi)
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