Abkühlung an heißen Tagen Die besten Klimageräte gegen große Hitze

Düsseldorf · Auch wegen des Trends zum Home-Office wird eine kühle Wohnung immer wichtiger. Klimageräte können dabei Abhilfe schaffen. Es gibt jedoch verschiedene Modelle, die Unterschiedliches leisten. Die Stiftung Warentest verglich die Geräte.

 Die Stiftung Warentest hat mehrere Geräte verglichen.

Die Stiftung Warentest hat mehrere Geräte verglichen.

Foto: grafik: ferl, podtschaske

Kurz vor den großen Ferien geht es los: Der Sommer startet durch, die Temperaturen sollen in NRW in dieser Woche über 30 Grad steigen. Und damit legt regelmäßig auch die Nachfrage nach Geräten zu, die Kühlung verschaffen. Gute Apparate sind jedoch teuer. Welche Geräte es gibt, in welcher Preisklasse sie sich bewegen und wie effizient sie sind, untersuchte die Stiftung Warentest.

Typen Monoblöcke müssen nur an die Steckdose angeschlossen werden, ein Abluftschlauch wird durch ein Fenster nach draußen geführt. Monoblöcke können mobil aufgestellt werden. Die kompliziertere, aber wesentlich effizientere Variante stellen Splitgeräte dar: Sie bestehen aus einem Innen- und einem Außenteil, die über eine Kältemittelleitung miteinander verbunden sind. Der Innenteil wird in der Wohnung installiert, der Außenteil an der Außenfassade.

Preis Monoblöcke gibt es zwischen 390 bis 650 Euro. Splitgeräte kosten mindestens 1300 Euro. In einem Vergleich der Stiftung Warentest haben die Splitgeräte von Daikin für 1350 Euro und von Toshiba für 2840 Euro am besten abgeschnitten, bei den Monoblöcken war es ein Gerät von De’Longhi für 585 Euro.

Vor- und Nachteile Splitgeräte kühlen deutlich effizienter. Beim Monoblock strömt dadurch, dass ein Abluftschlauch aus einem teilweise geöffneten Fenster gehängt werden muss, immer wieder warme Luft von außen in den Raum. Monoblöcke brauchten im Vergleich der Stiftung Warentest bis zu 80 Minuten, um einen Raum abzukühlen. Die Splitgeräte von LG und Mitsubishi benötigten dagegen nur rund sieben Minuten. „Monoblöcke sind nur eine Notlösung“, sagt Ralf Gaida von Stiftung Warentest. Allerdings ist die Installation der Splitgeräte aufwendiger. Wegen des in ihnen enthaltenen klimaschädlichen Kühlmittels dürfen sie nur von Fachbetrieben installiert werden, was entsprechend viel kostet.

Stromverbrauch Bei Umweltschützern sind Klimageräte umstritten, denn der Stromverbrauch ist nicht unerheblich und ein Teil der verwendeten Kühlmittel umstritten. In einem durchschnittlichen europäischen Sommer kommen Monoblöcke laut Stiftung Warentest auf einen Verbrauch von 140 bis 250 Kilowattstunden. Die Splitgeräte lagen mit weniger als 100 Kilowattstunden deutlich darunter. Für den von Stiftung Warentest berechneten Zeitraum bezahlt der Verbraucher für das Splitgerät von Daikin so nur rund 26 Euro Stromkosten pro Sommer, beim Monoblock von De’Longhi sind es 47 Euro. Über Apps lassen sich die Splitgeräte einschalten, kurz bevor man zu Hause ankommt. Im Gegensatz zu Monoblöcken, die mit klimafreundlichem Propan kühlen, wird bei den Splitgeräten Difluormethan eingesetzt. Bei einem versehentlichen Austritt dieses Kühlmittels schädigt Difluormethan, das zu den Treibhausgasen zählt, das Klima 675 Mal stärker als Kohlendioxid. Um den Stromverbrauch zu begrenzen, sind manche Geräte mit Apps gekoppelt.

Raumgrößen Monoblöcke eignen sich nur bei kleineren Räumen von maximal 20 Quadratmetern. Splitgeräte können 40 bis 50 Quadratmeter Fläche kühl halten. Wer mehrere Räume klimatisieren möchte, kann sich ein Multi-Splitgerät anschaffen. Diese bestehen aus einem Außen- und mehreren Innengeräten.

Genehmigung Wenn bei der Montage bauliche Veränderungen nötig sind, muss der Vermieter zustimmen. Das sagt Claus Deese, Chef des Mieterschutzbundes. Bei einem Monoblock, der die Abluft durch einen Schlauch aus dem Fenster oder der Balkontür nach draußen befördert, sei das nicht der Fall. „Splitgeräte allerdings, bei denen in den meisten Fällen eine Bohrung durch die Wand oder ein Dach vorgenommen werden muss, sind genehmigungspflichtig“, sagt Deese.

 Splitgeräte und Monoblöcke im Vergleich.

Splitgeräte und Monoblöcke im Vergleich.

Foto: grafik: ferl, podtschaske

Alternativen Doch es muss ja auch nicht immer eine Klimagerät sein. „Baulicher Hitzeschutz ist eine gute Möglichkeit“, sagt Gaida. Der Verbraucher könne schon mit Rollläden oder Markisen viel Wärme abhalten. „Auch wenn man abends gut lüftet, schafft man eine niedrigere Temperatur in den Raum.“ Zusätzlich schützt eine gute Dämmung vor einem Aufheizen der Räume. In vielen Elektronik- oder Baumärkten werden zudem Tisch-, Stand- oder Deckenventilatoren angeboten, die Kühlung versprechen. Doch der Experte von Warentest ist skeptisch: „Ein Ventilator schafft nur gefühlte Kälte“, sagt Gaida. „Mit dem Gerät kann ich die Raumtemperatur nicht senken.“

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