Split- oder Monogerät? Diese Klimageräte helfen bei großer Hitze

Düsseldorf · Die Stiftung Warentest hat zehn Modelle getestet. Drei Split-Geräte überzeugten die Experten. Wir geben einen Überblick.

 Die Stiftung Warentest hat zehn Klimageräte von zehn unterschiedlichen Herstellern getestet.

Die Stiftung Warentest hat zehn Klimageräte von zehn unterschiedlichen Herstellern getestet.

Foto: dpa-tmn/Stiftung Warentest

Die aktuellen Temperaturen geben einen Vorgeschmack auf den heißen Sommer, den sich viele erhoffen. Und gleichzeitig führen sie den Menschen, viele von ihnen im Homeoffice, ein alljährliches Problem vor Augen: Wenn die Temperaturen über einen langen Zeitraum hoch sind, kühlt es sich in den eigenen vier Wänden nur noch mäßig ab. Abhilfe versprechen Klimageräte. Die gibt es als fest installierte Split-Geräte und transportierbare Monoblöcke. Die Stiftung Warentest hat jetzt zehn dieser Produkte intensiv geprüft. Ein Überblick.

Was ist der Unterschied zwischen den beiden Typen?

Monoblöcke sind Klimageräte, die aus einer Einheit bestehen – im Gegensatz zu Split-Geräten, die aus einem Innen- und einem Außenteil bestehen. Somit erfolgt der gesamte Kühlprozess in dem einen Gerät, das mit seinen 20 bis 30 Kilogramm Gewicht und den Laufrollen auch gut transportiert werden kann. Daher ist es möglich, den Monoblock genau dort einzusetzen, wo er benötigt wird: Einfach den Abluftschlauch nach draußen verlegen (zum Beispiel durch ein Fenster), das Gerät einstecken, anschalten, und schon beginnt es seine Arbeit. Allerdings: Die Kühlleistung der Geräte ist bedeutend schlechter, als jene der Splitgeräte.

Diese sind nämlich fest verbaut, kommen daher also für manche Mietwohnungen nicht infrage. Zudem muss die Installation über einen Fachbetrieb erfolgen. Das Gleiche gilt bei der Demontage. Somit braucht es etwas Planung. Einmal installiert, weisen die Splitgeräte eine deutlich bessere Leistung auf. Das Innenteil saugt die Raumluft an, filtert und kühlt sie. Im Außenteil wird das Kältemittel abgekühlt, wodurch Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Beide Teile sind mit Kältemittel- und Steuerleitungen verbunden. Um diese zu verlegen, sind in der Regel Durchbrüche in der Wand vonnöten. Im Gegenzug kühlt das Splitgerät das Zimmer in kurzer Zeit merklich runter.

Was spricht für und was gegen Monoblöcke?

Monoblöcke sind unkompliziert und eine schnelle Lösung an heißen Tagen. Die von der Stiftung Warentest überprüften Geräte kosteten 315 bis 585 Euro, können im Baumarkt oder Elektrohandel gekauft werden und sind einfach installiert. Um einen 40 Kubikmeter großen Raum von 30 auf 24 Grad Celsius herunterzukühlen, brauchten die Geräte nach Angaben von Stiftung Warentest aber mindestens 30 Minuten, teilweise sogar eine Dreiviertelstunde. Ist die Außentemperatur hoch, misslang es den Geräten im Test zudem, die Zimmertemperatur auf 24 Grad Celsius zu halten.

Das liegt laut dem Test auch an dem Fensterschlitz, der für den Abluftschlauch notwendig ist, aber den Einstrom warmer Luft in das Zimmer ermöglicht – es sei denn, diese Stelle wird extra abgedichtet. Zudem erhitzt sich der Abluftschlauch selbst und ist so eine weitere Wärmequelle im Raum. Deshalb sollte er möglichst kurz gehalten werden – was aber nicht immer möglich ist. Insgesamt ist die Kühlleistung nach Auffassung der Tester nur mäßig.

Zudem sind die Geräte laut (etwa 60 Dezibel) und haben einen hohen Stromverbrauch (Kosten bis zu 140 Euro und mehr im Jahr). In Summe sind die Monoblöcke daher eher als Notlösung zu sehen.

Was spricht für und was gegen Split-Geräte?

Split-Geräte sind teuer, die Modelle im Test lagen zwischen 700 und 2520 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Installation und später auch für die Entsorgung. Dafür sind die Stromkosten mit 40 bis 60 Euro im Jahr deutlich geringer als jene der Monoblöcke. Für die Innengeräte maßen die Tester Lautstärken von 51 bis 60 Dezibel, für die Außengeräte 54 bis 60 Dezibel. Damit sind Splitgeräte höchstens genauso laut, eher leiser als Monoblöcke – zumindest für den Anwender. Nachbarn könnte das Brummen der Außenteile hingegen stören.

Die Split-Geräte im Test schafften es in sechs bis zehn Minuten, einen 40 Kubikmeter großen Raum um sechs Grad Celsius zu kühlen. Auch eine konstante Zimmertemperatur von 24 Grad Celsius ermöglichten die Split-Geräte – selbst bei hohen Außentemperaturen. Weiter spricht für die Modelle im Test, dass sie sich alle per App bedienen lassen.

Ein Manko ist jedoch das verwendete Kältemittel (Difluormethan oder „R32“), von dem bis zu einem Liter in den Leitungen fließt. Bei einem Austritt würde das Klima 675 Mal stärker belastet werden, als bei der gleichen Menge Kohlendioxid, warnen die Experten der Stiftung Warentest und erklären: Sollte ein Liter R32 austreten, hätte das dieselbe Treibhauswirkung wie „der Flug einer Person von Berlin nach Tallinn und zurück.“ Monoblöcke nutzen hingegen Propan (R290) als Kältemittel. Das schadet dem Klima bei Austritt deutlich weniger – wobei ein Austritt der Kältemittel ohnehin eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist.

Welche Modelle empfiehlt die Stiftung Warentest?

Mit dem Qualitätsurteil „gut (2,1)“ schneidet das Split-Gerät von Daikin (FTXJ35MW / RXJ35M) am besten ab. Die Kühlleistung, die Abkühlzeit und die Luftströmung werden mit „gut“, die Temperaturverteilung sogar mit „sehr gut“ bewertet. Das 2540 Euro teure Gerät überzeugte die Tester zudem mit einfacher Handhabung und hoher Sicherheit. Die Umwelteigenschaften werden ebenfalls mit „gut“ bewertet – trotz der Füllung mit 760 Millilitern Difluormethan.

Auf Platz zwei landete das Modell von Toshiba (RAS-13PAVPG-E / RAS-13PKVPG-E) mit dem Qualitätsurteil „gut (2,4)“. In allen Kategorien schnitt das Gerät etwas schlechter ab als der Testsieger, lag aber mit 2170 Euro (inklusive eines Wi-Fi-Moduls) beim Einkaufspreis niedriger. Das Split-Gerät von Mitsubishi Electric (MSZ EF35VGKW / MUZ EF35VG) belegte den dritten Platz. Das Modell wurde mit „gut (2,5)“ bewertet. Der mittlere Preis liegt bei 2520 Euro – das im Vergleich teuerste Gerät. Die Modelle von Comfee und TCL, deren Preis jeweils unter 1000 Euro lag, überzeugten die Tester nicht sehr. Beide wurden mit „ausreichend“ bewertet.

Dasselbe gilt für alle Monoblöcke: „Von den Monoblöcken können wir keinen empfehlen“, urteilten die Tester. Als passabel stuften sie das Gerät von AEG ein. Der „ChillFlexPro“ (AXP26U338CW) wurde mit „ausreichend (3,8) bewertet. Damit ist das 500 Euro teure Gerät zwar an der Spitze der Monoblöcke. Deren Umwelteigenschaften und Kühlfähigkeit wurden von den Tester aber durch die Bank nur mit „ausreichend“ bewertet.

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