Mein Erstes Geld Kinderfunk am Wochenende

Ich habe mein erstes Geld mit neun Jahren verdient. Mein Vater war Redakteur beim WDR-Hörfunk, und er hat mir sozusagen meinen ersten Job verschafft. Gemeinsam mit der inzwischen verstorbenen Hildegard Krekel und Marius Müller-Westernhagen, der meistens meinen größeren Bruder spielte, habe ich am Wochenende Kinderfunk produziert.

Wir durften nur drei Stunden arbeiten, wir waren ja noch klein, und haben "Unsummen" verdient: 20 oder 30 Mark. Aber weil ich immer schon eine sparsame Maus war, habe ich alles angelegt. Immer, wenn ich mir mal etwas außer der Reihe kaufen wollte, wie ein Fahrrad, habe ich das von meinem eigenen Geld genommen. So habe ich früh gelernt, mit Geld umzugehen, und verinnerlicht, dass man nur ausgeben kann, was man auch besitzt. Ich bin nie ein Kreditmensch gewesen, mein ganzes Leben nicht. Ich habe stets ein sparsames, aber schuldenfreies und damit sorgloses Leben geführt.

Das hat mir auch als Freiberuflerin geholfen. Ich wusste: Das Geld, das ich verdiene, muss eventuell für eine lange Zeit reichen, und ich weiß nicht, wann das nächste kommt. Ich bin damit akribisch umgegangen und hatte während meiner Zeit am Theater teilweise vier Konten - nicht, weil ich so viel Geld hatte, sondern weil ich es genau aufgeteilt habe: ein Konto für laufende Kosten, ein Konto, an das man gar nicht ranging, ein Konto für Notfälle und ein Konto für äußerste Notfälle.

Sabine Postel

(RP)
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