Einsatz von Pestiziden Kellogg will ab 2025 nur noch ohne Glyphosat angebauten Hafer verwenden

New York · Ab Ende 2025 will das Unternehmen Kellogg nur noch mit Lieferanten zusammenarbeiten, die kein Glyphosat beim Anbau von Weizen und Hafer einsetzen. Noch enthalten einige Produkte des Konzerns Spuren des Unkrautvernichters.

Der US-Konzern Kellogg, Hersteller von Cornflakes, Smacks und Special K, will ab Ende 2025 nur noch Weizen und Hafer für seine Frühstücksflocken verwenden, weclhes ohne den Einsatz des Unkrautvernichters Glyphosat angebaut wird. Die entsprechenden Lieferanten von Kellogg würden Glyphosat zwar nur selten verwenden, dennoch solle der Einsatz des Mittels bis Ende 2025 enden, teilte Kellogg am Montag mit.

Die Nachhaltigkeitsbeauftragte Amy Senter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Entscheidung sei bereits Ende 2019 gefallen. Seit 2017 arbeite das Unternehmen schon mit seinen Lieferanten gemeinsam daran, generell den Einsatz von Pestiziden beim Anbau zu verringern, betonte sie. „Wir denken, unser jetzt erneuertes Engagement wird gut bei unseren Kunden ankommen.“

Kellogg zufolge setzen Lieferanten von Weizen und Getreide Glyphosat „unter gewissen Umständen“ mehrere Wochen vor der Ernte ein. Zu seinen Lieferanten von Mais - dem Hauptbestandteil von Cornflakes - und Soja machte Kellogg auf Anfrage von AFP keine Angaben.

Glyphosathaltige Mittel - das bekannteste ist Roundup - sollen die Äcker von unerwünschten Unkräutern freihalten. Sie hemmen ein für das Pflanzenwachstum wichtiges Enzym.

Das Ende für das Mittel bis Ende 2025 gelte für Lieferanten in den USA, in Großbritannien, Frankreich, Kanada, Australien und Mexiko, erklärte das Unternehmen. Die US-Verbraucherschutzorganisation Environmental Working Group (EWG) begrüßte die Entscheidung von Kellogg am Montag. Untersuchungen der Organisation 2018 und 2019 hatten gezeigt, dass Haferflocken etwa von Kellogg, General Mills und Quaker Spuren von Glyphosat enthielten.

„Es ist nicht überraschend, dass Verbraucher keinen umstrittenen Unkrautvernichter in ihrem Müsli haben wollen“, sagte der EWG-Vorsitzende Ken Cook. Er rief andere Hersteller auf, dem Beispiel von Kellogg zu folgen.

Der US-Konzern Monsanto hatte Glyphosat in den 70er Jahren zum Herbizid entwickelt. Heute gilt das Mittel als eines der weltweit meistverkauften Wirkstoffe zum Pflanzenschutz. Kritiker warnen davor, dass Glyphosat krebserregend sein könnte. Aufsichtsbehörden in Deutschland und der EU kamen zu dem Schluss, dass von Glyphosat keine Gefahr für die Gesundheit von Menschen ausgeht.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels war die Rede von „Getreide“ anstelle von „Weizen und Hafer“. Da Kellogg aber zum Anbau von beispielsweise Mais, welches auch zu Getreide zählt, keine Angaben macht, wurde dies korrigiert.

(ala/AFP)
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