Bereits im Juni Diese Kaufland-Filialen in NRW müssen schließen

Düsseldorf · Anderswo kommen neue Standorte des Unternehmens hinzu. Warum der zur Lidl-Gruppe gehörende Lebensmittelhändler die Niederlassungen in Nordrhein-Westfalen und Thüringen dichtmacht.

Kaufland-Filiale in Köln. (Archiv)

Foto: dpa/Oliver Berg

Beim zur Schwarz-Gruppe gehörenden Lebensmitteleinzelhändler Kaufland stehen mehrere Filialschließungen an. In diesem und im kommenden Jahr stellen fünf Märkte das Geschäft ein, davon vier in Nordrhein-Westfalen (Dortmund, Bochum, Recklinghausen und Siegen). Dazu kommt eine Filiale im thüringischen Greiz. Die Häuser in Siegen und Thüringen schließen bereits in diesem Monat, Bochum folgt im September, Recklinghausen im Januar, Dortmund im März. Von weiteren Schließungen ist aktuell nicht die Rede; gleichzeitig hat Kaufland neue Filialen bereits eröffnet respektive angekündigt.

Das Ende im Siegerland und in Ostdeutschland markiert den Anfang der Schließungen, die der Konzern schon im vergangenen Jahr angekündigt hatte „Wir bewerten jeden Standort individuell im Hinblick auf seine langfristigen Entwicklungspotenziale sowie unter Beachtung mietvertraglicher Rahmenbedingungen“, hatte es bei der Ankündigung der Schließungspläne geheißen. Dahinter steckt die einfache Weisheit, dass Niederlassungen, die den Kaufland-Anforderungen in Sachen Profitabilität nicht entsprechen und auch keine Wachstumsperspektive bieten, zur Disposition gestellt werden, und zwar sobald der Mietvertrag endet oder man zu günstigen Bedingungen aus diesem Mietvertrag aussteigen kann. Das machen andere Händler natürlich genauso.

Im März hatte Kaufland im Gegenzug angekündigt, dass man sich knapp die Hälfte der zuvor geschlossenen Märkte der insolventen Warenhauskette Mein Real sichern wolle, um dort eigene Filialen zu eröffnen. So sollten den Plänen zufolge bis zu 23 der 49 aufgegebenen Standorte in das Kaufland-Filialnetz integriert werden, 13 davon bis Ende Februar 2025. Kaufland würde dann als neuer Mieter in die Gebäude der früheren Real-Filialen einziehen. Eine Übernahme von Beschäftigen der zuletzt geschlossenen Real-Märkte sei vorerst nicht geplant, hatte es geheißen. Kaufland hatte in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben bereits mehr als 100 ehemalige Real-Märkte mit mehr als 10.000 Beschäftigten übernommen.

Kaufland ist neben Lidl die bekannteste Marke der Schwarz-Gruppe. Das Unternehmen betreibt deutschlandweit mehr als 750 Filialen und hat auf dem Heimatmarkt etwa 90.000 Beschäftigte. Insgesamt sind es 150.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Kroatien, Polen, Rumänien, Bulgarien und Moldau.