Düsseldorf Kaufkraft wächst in NRW

Düsseldorf · Eine neue Statistik zeigt, wie groß die Einkommensunterschiede zwischen den Städten sind. Dabei gehen allerdings landesweit die Einkommen hoch. Das zeigen Zahlen des Statistischen Landesamtes.

Dank guter Konjunktur hatten die Menschen in Nordrhein-Westfalen 2011 nach zwei rückläufigen Jahren im Durchschnitt wieder mehr Geld in der Tasche, doch die Unterschiede zwischen den Städten sind groß. Das zeigt eine gestern vorgestellte Untersuchung des Statistischen Landesamtes.

Das verfügbare Jahreseinkommen je Einwohner stieg im Schnitt um 623 Euro beziehungsweise gut drei Prozent auf 20 056 Euro. In diesen Wert fließen sowohl Spitzengehälter, Mieteinnahmen und Zins- und Aktienerträge als auch Sozialleistungen oder Renten ein. In den Jahren 2009 und 2010 war das verfügbaren Einkommen rückläufig. Unter dem verfügbaren Jahreseinkommen verstehen die Statistiker die Geldsumme, die nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben für Konsum und Sparen zur Verfügung steht. Der Wert gilt als wichtiger Hinweis vor allem auf die lokale Kaufkraft.

Weit vorne liegt Meerbusch. Mit einem verfügbaren Einkommen von 33 376 Euro liegt die Stadt auf Platz vier in NRW. Die Einwohner haben 13 320 Euro mehr an verfügbarem Einkommen als der Durchschnittsbürger in NRW. Im Vergleich dazu haben die Einwohner von Hückelhoven nur 15 487 Euro nach Abzügen von Steuern und Sozialabgaben im Jahr übrig. Damit bildet Hückelhoven fast das Schlusslicht in NRW, von den 396 Städte und Gemeinden in NRW steht die Stadt auf Platz 393.

Über dem NRW-Durchschnitt liegt unter anderem Düsseldorf. 22 873 Euro hatte der Durchschnittseinwohner 2011 im Jahr für zur Verfügung. Auch Erkrath (23 69 Euro), Geldern (22 304 Euro), Neuss (21 474 Euro), Solingen (21 464 Euro) und Brüggen (20 668 Euro) sind Beispiele für Städte mit verfügbaren Einkommen über dem NRW Durchschnitt. Weniger als der NRW Durchschnittseinwohner haben beispielsweise die Krefelder (19 063 Euro), die Einwohner von Duisburg (16 376 Euro) und Kamp-Lintfort (16 487 Euro).

Im Schnitt ist damit zu rechnen, dass die Einkommen weiter hochgehen. Denn die Kaufkraft hat sich seit 2011 deutschlandweit bis heute erhöht. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, neue Tarifverträge haben in vielen Branchen zu mehr Lohn geführt. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnet für 2013 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 0,4 Prozent.

Auch für kommendes Jahr gibt es positive Aussichten. Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung "GfK Kaufkraft Deutschland 2014" zeigt, dass im Jahr 2014 nominal rund 586 Euro pro Kopf mehr zur Verfügung stehen als im Jahr 2013.

(RP)
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