Essen Karstadt-Betriebsrat: Harte Verhandlungen über Abbau

Essen · Im Ringen um einen Sanierungskurs für die angeschlagene Warenhauskette Karstadt richtet sich der Betriebsrat auf eine harte Auseinandersetzung ein. "Das werden schwierige Verhandlungen", sagte Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt. Betriebsrat und Geschäftsleitung des Unternehmens hatten zuvor den Start von Gesprächen über die geforderten Einschnitte vereinbart. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme gestern zunächst nicht zu erreichen.

Angesichts der schwierigen Thematik rechne der Betriebsrat nicht mit einem schnellen Ergebnis der Gespräche, sagte Patzelt. "Wir sind ein ganzes Stück auseinander", so der Betriebsrat. Schließlich gehe es um eine große Zahl von Arbeitsplätzen. Derzeit sei völlig unklar, ob noch im laufenden Jahr eine Einigung erzielt werden könne.

Bei den anstehenden Verhandlungen knapp drei Monate nach dem Einstieg des neuen Karstadt-Investors René Benko geht es vor allem um vom Karstadt-Management geforderte Einschnitte, die der Betriebsrat bereits als "Paket der Grausamkeiten" zurückgewiesen hatte. Nach Informationen des Betriebsrats soll es neben dem geplanten Abbau von 2000 Vollzeitarbeitsstellen auch um massive finanzielle Opfer der derzeit noch rund 17 000 Karstadt-Beschäftigten gehen. Dabei geht es dem Vernehmen nach um den Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie auf tarifliche Entgeltsteigerungen in den nächsten Jahren. Alle Filialen würden auf den Prüfstand gestellt, hieß es. Der neue Karstadt-Chef Stephan Fanderl hatte unmittelbar nach seinem Amtsantritt von "schmerzhaften Einschnitten" in die Belegschaft gesprochen.

(dpa)
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