Kassel/Saskatoon Kanadier wollen K+S nicht mehr

Kassel/Saskatoon · Der kanadische Kali-Hersteller Potash hat den Übernahmeversuch des deutschen Konkurrenten K+S nach rund drei Monaten abgeblasen. Als Gründe für den Rückzug nannte Potash eine zuletzt stark eingetrübte Marktlage und den Widerstand der K+S-Führungsriege. Es habe keinen Sinn mehr, die Übernahme weiter zu verfolgen, teilte das kanadische Unternehmen mit. Die Aktie von K+S brach daraufhin um zwischenzeitlich mehr als 20 Prozent ein.

Der Dax-Konzern verteidigte seine Blockadehaltung. "Dieser Schritt schafft Klarheit. Wir sind überzeugt davon, dass wir unser Unternehmen mit der konsequenten Umsetzung unserer Zwei-Säulen-Strategie langfristig erfolgreich weiterentwickeln können", sagte K+S-Chef Norbert Steiner.

Mit der Absage zieht Potash einen Schlussstrich unter den Versuch, der zuletzt zunehmend unwahrscheinlich geworden war. Denn obwohl der Konzern sein Interesse wiederholt bekundet hatte, kam es nicht zu einem offiziellen Übernahmeangebot. Die Kanadier hatten lediglich Interesse signalisiert und ein Gebot über 41 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.

Doch die Situation habe sich geändert, hieß es. "Seither hat das herausfordernde gesamtwirtschaftliche Umfeld dazu beigetragen, dass die weltweiten Rohstoff- und Aktienmärkte deutlich nachgegeben haben", sagte der deutsche Potash-Chef Jochen Tilk. Ein Börsianer betonte, bei K+S schlage sich der starke Preisverfall von Kali in Brasilien deutlich in den Büchern nieder.

Trotz der aktuellen Schwäche der Kalimärkte werde für das laufende Jahr "unverändert eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung" erwartet, hieß es dagegen bei K+S. Die Kasseler rechnen insbesondere mit der Inbetriebnahme einer neuen Kalimine in Kanada (Legacy) im Sommer 2016.

(dpa)
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