Berlin Jüngere würden eher für Streaming zahlen als Ältere

Berlin · Inmitten des Booms von Musik-Streamingdiensten ist rund jeder zweite Verbraucher in Deutschland laut einer Studie nicht bereit, dafür Geld auszugeben. Zugleich unterscheide sich die Einstellung stark in verschiedenen Altersgruppen, wie eine Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) ergab. Bei den über 46-Jährigen seien fast zwei Drittel nicht an Bezahlangeboten interessiert.

Unter den jüngeren Nutzern würden hingegen mehr als 60 Prozent für die Musikübertragung aus dem Netz zahlen. Ihre Preisvorstellungen liegen der Erhebung zufolge jedoch deutlich unter den heutigen Tarifen der Anbieter. Knapp 30 Prozent wären bereit, bis zu drei Euro im Monat auszugeben und 22 Prozent vier bis sieben Euro. Die Preisspanne von acht bis elf Euro, in die die heutigen Abo-Preise von Anbietern wie Spotify passen, findet gut jeder Zehnte annehmbar.

Die Umsätze mit Musik-Streaming werden nach der Prognose von PwC zum Jahr 2019 auf 426 Millionen Euro steigen - von 108 Millionen im vergangenen Jahr und 205 Millionen in diesem. Zuletzt hatte auch der iPhone-Hersteller Apple einen eigenen Musik-Streamingdienst gestartet, Google plant ähnliches. Die Erlöse aus dem digitalen Vertrieb würden laut der Studie damit die Einbußen im Geschäft mit Tonträgern wie der CD beinahe ausgleichen.

Allerdings halten die Deutschen der CD auch im digitalen Zeitalter weiterhin die Treue. Der Anteil von CDs am Musikgeschäft betrug hierzulande zuletzt nach wie vor 60,6 Prozent des Umsatzes. Die Rückgänge bleiben im Vergleich zu anderen Ländern bisher moderat. Laut Studien des Verbands der Musikindustrie gaben 2014 lediglich 3,7 Prozent der Bevölkerung mehr als 80 Euro für Musik aus. Sie sorgten aber für gut 46 Prozent der Umsätze.

(dpa)
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