Untergetauchter Hedgefonds-Manager Jetzt meldet sich Florian Homm zu Wort

Düsseldorf · Florian Homm soll Anleger in Millionenhöhe geprellt haben und befindet sich seit Jahren auf der Flucht. Zudem soll ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden sein. Nun hat sich der schillernde Hedgefonds-Manager, der einst mit einem Aktieneinstieg bei Borussia Dortmund von sich reden machte, in einem Interview zu den Vorwürfen geäußert.

 Florian Homm im Jahr 2006. Er war damals Aktionär bei Borussia Dortmund.

Florian Homm im Jahr 2006. Er war damals Aktionär bei Borussia Dortmund.

Foto: AP, AP

Florian Homm ist wieder aufgetaucht. Er hat ein Buch über sein Leben geschrieben und mit mehreren Medien gesprochen. Im Interview mit dem "Spiegel" sagt er über sich selbst: "Beim Versuch, schnell ein Vermögen zu schaffen, habe ich sicherlich viele Menschen verletzt."

Homm selbst war 2007 untergetaucht. Wie die "Financial Times Deutschland" vor einiger Zeit berichtete, wirft die US-Börsenaufsicht ihm lvor, zusammen mit zwei Partnern seit September 2005 63 Millionen Dollar ergaunert zu haben. Er selbst sagt in dem Interview, dass er "ungern von Flucht sprechen" wolle. Für seinen Anwalt sei er erreichbar gewesen, aber eben nicht für jeden.

"Wer suicht mich denn?", betont er. "Es gibt eine Zivilklage in den USA und Ermittlungen in Europa, bei denen ich hundertprozentig kooperiere. Diesen Dingen kann ich mich stellen oder nicht." Und er sagt auch: "Ich wünsche niemandem, einen Monat lang mein Leben zu führen. Dann müsste er nämlich freiwillig in der Nervenheilanstalt landen."

Homm nennt als Grund dafür, dass er nun wieder in der Öffentlichkeit auftaucht, vor allem die Vorwürfe gegen ihn, denen er sich stellen wolle. Aber auch das Youtube-Video, in dem ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden sei, sei ein Grund. "So ein Kopfgeld ist extrem menschenverachtend", sagte er dem "Spiegel". "Wenn Sie aufmischen, werden Sie auch mal aufgemischt", so Homm, aber er habe kein Verständnis dafür, dass seine Familie und Freunde bedroht würden.

Homm übt sich in dem Interview zudem in Bescheidenheit. Von seinem Vermögen seien vielleicht noch ein bis zwei Prozent übrig, eine "Lachnummer", wie er selbst sagt. Heute liege sein Schwerpunkt aber definitiv nicht mehr in der Geldvermehrung, sondern unter anderem in einem Schulprojekt in Liberia.

"Früher steckte ich in einem endlosen Sandkastenspiel mit anderen Vollidioten, die Flugzeuge und Boote verglichen", so der frühere Hedgefonds-Manager. "Das war peinlich. Es geht auch viel bescheidener, ohne dabei gleich todunglücklich zu werden. Sein altes Leben erklärt er sich inzwischen so: "Ich glaube, ich habe das Abenteuer gesucht. (...) Meine Welt bestand aus Ehrgeiz, Erfolg, Sport und Kohle machen.

(das)
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