Berlin IWF fordert von Berlin das Ende des Ehegattensplittings

Berlin · Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Bundesregierung aufgefordert, steuerliche Anreize wie das Ehegattensplitting abzuschaffen, die dazu führen, dass die Hälfte aller Frauen in Deutschland nur Teilzeit arbeiten. Das Steuersystem verhindere mehr Vollzeitarbeit von Frauen, heißt es in einem gestern vorgelegten Papier nach Abschluss der jährlichen Beratungen einer IWF-Expertengruppe mit der Bundesregierung und der Bundesbank. Die Empfehlungen der Experten fließen in den neuen Deutschland-Bericht des IWF ein.

Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu steigern, weil Deutschland aus demografischen Gründen massiv Arbeitskräfte verlieren werde, heißt es in dem Papier. Auch die beitragsfreie Mitfinanzierung der Ehepartner führe dazu, dass Frauen zu wenig arbeiten. Zudem gebe es s zu wenig Betreuungsmöglichkeiten für Kinder vor und nach der Schule.

Die IWF-Experten forderten die Bundesregierung zudem auf, noch mehr Geld in Erhalt und Ausbau der öffentlichen Infrastruktur zu stecken. Auch mahnt der IWF zusätzliche Schritte zur Stabilisierung der Lebensversicherer an. Die langfristig zugesagten hohen Garantiezinsen der Versicherer seien eine schwere Bürde angesichts der länger anhaltenden Niedrigzinsphase.

Die Experten kritisierten auch die Rente mit 63, die alle Rentenreformen konterkariere. Auch der hohe Leistungsbilanzüberschuss gebe Anlass zur Sorge, denn trotz niedriger Zinsen hielten sich zu viele Unternehmen mit Investitionen in Deutschland zurück. Dabei seien die Aussichten gut: Der IWF hält an seiner Prognose von 1,6 Prozent Wachstum für 2015 in Deutschland fest, erwägt aber eine Anhebung

(mar)
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