IFA 2015 Die Trends bei der Funkausstellung

Düsseldorf · Früher ging es um Tonbandgeräte und Radios, heute stehen vernetzte Waschmaschinen, Roboterstaubsauger und gebogene Fernseher im Fokus. Besonders innovativ ist jedoch die Funktion eines neuen Kühlschranks.

IFA 2019 in Berlin: Das sind die Trends in diesem Jahr
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Die IFA-Trends 2020 im Überblick

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Foto: dpa, av

Früher hieß es, manche Menschen seien dumm wie Brot, künftig kann man vielleicht über andere sagen, sie seien so klug wie ihr Toaster - und das tatsächlich auch als Kompliment meinen. Denn Haushaltsgeräte werden immer intelligenter. War man früher bereits froh, wenn die Waschmaschine gleichmäßig ihre Trommel drehte, dosiert eine Siemens-Maschine inzwischen sogar das Waschmittel selbst, indem Sensoren Verschmutzungsgrad, Textilart und Beladungsmenge überprüfen - eine Rechenaufgabe, die heute wohl in den meisten Haushalten nicht parallel zum Sortieren der Buntwäsche im Kopf durchgeführt wird. Das Haushaltsgerät denkt mit

Intelligente Haushaltsgeräte sind einer der großen Trends bei der Internationalen Funkausstellung IFA, die vom 4. bis zum 9. September in Berlin stattfindet. Und während sich früher hinter dem Wörtchen "Funk" noch Radios, Tonbandgeräte und Fernseher verbargen, zählen heute auch Haushaltsgeräte zum Repertoire der Aussteller, immerhin sind auch sie inzwischen oft mit dem Internet verbunden oder kommunizieren untereinander - oder mit dem Besitzer.

Der Gütersloher Gerätehersteller Miele stellt zum Beispiel eine Waschmaschine vor, die sich automatisch auf dem Smartphone meldet, wenn ihr das Waschmittel ausgeht. Mit drei Klicks können Kunden anschließend neues Waschmittel bestellen, verspricht Miele. "Waschmittel zu kaufen, war noch nie so einfach", sagt Gernot Trettenbrein, Leiter des Geschäftsbereiches Hausgeräte International bei Miele.

Bosch wiederum zeigt auf der IFA einen neuen Kühlschrank, der zugleich Gefriertruhe ist: Für jede Schublade kann eine unterschiedliche Temperatur und Luftfeuchtigkeit eingestellt werden, abgestimmt auf die jeweiligen Lebensmittel.

Ultra-HD wird zum Massenprodukt

Bereits 2014 waren auf der Messe Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung, also extrem scharfen Bildern, zu sehen. In diesem Jahr werden die Geräte immer mehr zum Massenprodukt. Gleichzeitig werden die Fernseher mit einer Auflösung von acht Millionen Bildpunkten dabei auch immer kleiner. Sogar Fernseher mit "nur" 40 Zoll Bildschirmdiagonale (also etwa 101 cm) schmücken sich in Zukunft mit dem UHD-Logo. Flacher Bildschirm? Gebogener Bildschirm? Beides.

Einige der Geräte, die neu auf den Markt kommen, können ihre Silhouette nach Bedarf wechseln. Ein Druck auf die Fernbedienung bringt den Bildschirm mit einem kleinen Motor in die gewünschte Form. Neu ist außerdem der besonders effiziente Video-Kompressionsstandard HEVC (H.265), mit dem UHD übertragen wird. Er soll es ermöglichen, dass die großen Datenmengen des hochauflösenden UHD-Formats handhabbar werden.

Entsprechend der Entwicklung wird auch das Angebot an UHD-Inhalten in Zukunft steigen. Erste Online-Dienste zeigen UHD-Filme im Netz, Geräte- und Filmindustrie wollen die Produktion von UHD-Inhalten weiter vorantreiben.

Smart-TVs werden noch smarter

Dass Fernseher auch mit dem Internet verbunden sind, ist nicht neu: Online-Spiele, Streaming-Angebote und soziale Netzwerke gibt es jetzt schon bequem von der Couch. Zukünftig kann der Nutzer jedoch beispielsweise mit Android-Fernsehern auch auf eine Vielzahl von Apps zugreifen, die vorher nur Tablets und Smartphones vorbehalten waren. Durch den Einsatz von leistungsstärkeren Betriebssystemen verbessern sich auch bisherige Anwendungen von Smart-TVs, wie zum Beispiel das Surfen im Internet über das TV-Gerät. Websites können deutlich schneller geladen werden, Animationen werden flüssiger.

Die Wohnung wird vernetzt

Auch für die eigenen vier Wände gibt es auf der IFA verschiedene Neuheiten. So helfen beispielsweise intelligente Beleuchtungs- oder Heizungsanlagen dabei, den Energieverbrauch zu überwachen und zu verbessern. Über das zentrale Heimnetzwerk lässt sich dabei alles separat steuern, zum Beispiel mit dem Smartphone. Von der Couch aus lässt sich so die Beleuchtung ein- und ausschalten oder die Heizung vom Büro aus hochfahren.

Metall für das Smartphone

In Sachen Smartphones liegen die großen Modelle mit mindestens fünf Zoll großen Displays in diesem Jahr im Trend. Diese Entwicklung hatte sich auch auf anderen Messen wie der Computermesse Cebit angedeutet. Große Bildschirme und LTE - ehemals Merkmale für Oberklasse-Modelle - sind inzwischen auch bei Mittelklassegeräten wiederzufinden.

Damit sich die hochpreisigen Geräte der Oberklasse von der Masse abheben, setzen die Hersteller daher nun auf andere Extras wie Metallgehäuse, bessere Kameras oder stärkere Prozessoren. Obwohl leistungsstarke Modelle bereits für vergleichsweise wenig Geld zu haben sind, leisten sich viele Kunden aus Imagegründen aber nach wie vor die Flaggschiffe der Branche. Apple ist mit seinem iPhone dabei nicht auf der IFA vertreten - nutzt aber den Zeitraum der Messe vermutlich für die Vorstellung seiner neuesten Smartphone-Generation.

Erstmals dabei ist dafür Microsoft. Der Softwarekonzern stellt sein neues Betriebssystem Windows 10 vor, das auf PCs, Laptops und Smartphones laufen soll.

(frin/HeBu/dpa)
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