Berlin Inflationsrate auf niedrigstem Stand seit zwei Jahren

Berlin · Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent. Vor allem Energie und Lebensmittel wurden deutlich teurer.

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Februar auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2010 gesunken. Waren und Dienstleistungen kosteten nur noch 1,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Januar hatte die Teuerung noch bei 1,7 Prozent gelegen. Damit blieb die Rate unter der Marke von knapp zwei Prozent, die für die Europäische Zentralbank als Gradmesser für stabile Preise gilt. Vor allem die Abschaffung der Praxisgebühr von zehn Euro Anfang des Jahres dämpfte den Anstieg der Lebenshaltungskosten.

Im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres mussten Verbraucher jedoch für viele Waren tiefer in die Tasche greifen. Vor allem die Kosten für Energie und Lebensmittel stiegen kräftig. Für Haushaltsenergie oder Kraftstoffe zahlten Verbraucher 3,6 Prozent mehr als noch 2012. Besonders teuer wurde Strom: Hier lag der Preisanstieg bei 12,4 Prozent. Als Grund nannten die Statistiker die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage, die zum Jahresbeginn um fast 50 Prozent erhöht worden war. Etwas günstiger wurde lediglich leichtes Heizöl (minus 3,5 Prozent).

Nahrungsmittel verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent. Besonders Obst (plus 7,2 Prozent) und Fleisch sowie Fleischwaren (plus 5,4 Prozent) kosteten deutlich mehr als im Vorjahr. Ohne die üblichen starken Preisschwankungen für Energie und Nahrungsmittel wären die Lebenshaltungskosten dem Statistischen Bundesamt zufolge in der Jahresfrist nur um 1,1 Prozent gestiegen.

Dass die Preise im Februar dieses Jahres im Vergleich zum Januar mit 0,6 deutlich anstiegen, ist nach Angaben der Statistiker saisonbedingt. Vor allem ein kräftiger Aufschlag bei Pauschalreisen (plus elf Prozent) trieb die Lebenshaltungskosten in die Höhe. Die Preise kletterten auch bei den Mieten (plus 1,2 Prozent) und Verkehrsdienstleistungen (plus 3,1 Prozent). Kleidung wurde nach Ende des Schlussverkaufs etwa 3,4 Prozent teurer. Deutlich mehr mussten die Verbraucher im Februar dieses Jahres für Schnittblumen (plus 6,2 Prozent) zahlen.

Die Preise für Strom und Heizöl stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent. Die Energiekosten dürften sich weiterhin auf hohem Niveau halten: Ein schwacher Dollar-Kurs und der erneute Wintereinbruch in weiten Teilen Europas ließen den Ölpreis gestern leicht anziehen. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,7 Prozent auf rund 85 Euro.

(RP)
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