Minus von 5,7 Prozent Industrie muss stärksten Auftragseinbruch seit 2009 verkraften

Berlin · Der deutschen Industrie sind die Aufträge im August so stark weggebrochen wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr. Die Bestellungen fielen um 5,7 Prozent zum Vormonat, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit.

Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009 auf dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich ein Minus von 2,5 Prozent erwartet, nachdem es im Juli noch einen Zuwachs von 4,9 Prozent gegeben hatte. "Die Auftragseingänge wurden im Juli positiv und im August negativ durch die späte Lage der Schulferien beeinflusst", erklärte das Ministerium. Aber auch ohne diesen Effekt entwickelten sich die Aufträge "angesichts der zögerlichen Wirtschaftsentwicklung im Euroraum und der Verunsicherung der Wirtschaft durch die geopolitischen Ereignisse insgesamt schwach".

Das Ministerium gab sich aber optimistisch: "Sobald sich die Verunsicherung etwas legt, werden sich aber die Auftriebskräfte wieder durchsetzen." Die Nachfrage aus dem Ausland fiel im August um 8,4 Prozent. Die Aufträge aus der Euro-Zone nahmen um 5,7 Prozent ab, die aus dem Rest der Welt um 9,9 Prozent. Die Inlandsaufträge schrumpften um 2,0 Prozent. Besonders deutlich fiel die Nachfrage nach Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen. Hier gab es ein Minus von 8,5 Prozent. Die Bestellungen von Konsumgütern wuchsen dagegen um 3,7 Prozent, die nach Vorleistungsgütern wie Chemikalien ließen um 3,0 Prozent nach.

(REU)
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