Bundesweite Warnstreiks an Schleusen In NRW stecken über 100 Schiffe fest

Kiel/Duisburg · Nach bundesweiten Warnstreiks von Beschäftigen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung liegen in mehreren Bundesländern an zahlreichen Schleusen Schiffe fest. Auch in NRW sind über Schiffe von dem Ausstand betroffen.

 Schleusenwärter und -Angestellte haben bundesweit die Arbeit niedergelegt.

Schleusenwärter und -Angestellte haben bundesweit die Arbeit niedergelegt.

Foto: dpa, Carsten Rehder

An zahlreichen Schleusen in Nordrhein-Westfalen haben am Donnerstag die Beschäftigten mit Warnstreiks gegen Kürzungspläne protestiert. Anlass sind Pläne des Bundesverkehrsministeriums, das Behördennetz für Wasserstraßen bis 2020 zu verkleinern. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte im Juni 2012 angekündigt, die Zahl der Ämter in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung von 53 auf 34 zu kürzen. Verbunden damit ist ein Stellenabbau ohne Entlassungen um etwa 20 Prozent. Welche Stellen betroffen sind, ist aber nach Angaben der Gewerkschaft Verdi noch offen.

Dadurch würden nicht nur Arbeitsplätze gefährdet und Standorte geschlossen, sondern die gesamte Infrastruktur der Wasserwege in eine unsichere rechtliche Lage gebracht, hieß es am Donnerstag bei Verdi.
An den Warnstreiks wollten sich nach Einschätzung der Gewerkschaft bundesweit mehrere Hundert Beschäftigte beteiligen.

Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamts in Duisburg-Meiderich sind unter anderem die Schleusen des Rhein-Herne-Kanals und des Wesel-Dattel-Kanals geschlossen. Mehr als 100 Schiffe seien dort von den Streiks betroffen. Weiter nördlich im Münsterland läuft der Schiffsverkehr nur mit geringen Verzögerungen.
Laut Wasser- und Schifffahrtsamt in Rheine wurde die Schleuse in Münster mit Beamten besetzt. Bislang laufe der Schiffsverkehr auf dem Dortmund-Ems-Kanal im Münsterland trotz der Streiks, so eine Sprecherin.

Laut der Gewerkschaft Verdi beteiligen sich mehr als 500 Beschäftigte allein in NRW an den Arbeitsniederlegungen. Auch in anderen Bundesländern finden zeitgleich Warnstreiks an den Schleusen statt.

In Schleswig-Holstein ist der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) betroffen. Der 24-stündige Arbeitskampf führte am Donnerstag zur Schließung der Schleusenanlage in Brunsbüttel. Daher würden auch in Kiel keine Schiffe mehr in den Kanal gelassen, wie eine Verdi-Sprecherin sagte. Lediglich Schiffe, die bereits im Kanal sind, werden ausgeschleust, wie die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord bestätigte.

(dpa/felt)
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