5G-Start Vodafone bietet Echtzeit-Mobilfunk auch für einfache Kunden

Düsseldorf · In 20 Städten starten erste Mini-Netze zum Ausprobieren. Huawei liefert Netztechnik. Düsseldorf wird besser als jede andere Stadt versorgt.

Nachdem die Telekom Anfang Juli angekündigt hat, dass ab Herbst in sechs deutschen Städten der neue Mobilfunkstandard 5G genutzt werden kann, geht Vodafone Deutschland in die Gegenoffensive: Die Düsseldorfer kündigten am Dienstag an, dass der Echtzeitmobilfunk ab Mittwoch dieser Woche in 20 Städten und Gemeinden von Privatkunden aktiviert werden kann. „5G ist jetzt“, sagte Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter. Allerdings hat das Unternehmen zum Start nur 25 Basisstationen mit rund 60 Antennen bundesweit eingeschaltet, wodurch in den meisten Städten nur einige Wohnblocks erfasst sind. Ausnahme ist Düsseldorf, wo neben einer Funkstation auf dem Vodafone-Hochhaus auch noch Standorte in Holthausen, Benrath, Stadtwald und an der Münchener Straße freigeschaltet wurden.

Ähnlich wie bei der Telekom soll das neue Netz zunehmend bundesweit aufgebaut werden. Ende 2020 sollen zehn Millionen Menschen die neue Technik nutzen können, Ende 2021 soll es jeder vierte der 80 Millionen Einwohner Deutschlands sein. Dann werden also alle Großstädte versorgt sein – China, die USA und Korea sind weiter.

Ericsson aus Schweden und Huawei aus China seien Lieferanten der neuen Netze, sagt Ametsreiter. Die britische Mobilfunkgruppe zeigt sich also relativ unbeeindruckt davon, dass die US-Regierung vor angeblicher Spionagegefahr durch Huawei warnt. Allerdings betont Ametsreiter, dass Huawei nur Funkstationen liefern darf. Das zentrale Glasfasernetz wird ohne die Chinesen betrieben.

Während die Telekom das neue Angebot erst einmal nur für Kunden mit sehr teuren Verträgen anbieten will, setzt Vodafone auf breitere Kundschaft: Schon bei Verträgen, die im Monat anfangs nur 14,99 Euro kosten, kann für fünf Euro pro Monat 5G dazu gebucht werden. Die 5G-Kündigung ist jeden Monat möglich. Bei Verträgen ab 69,99 Euro im Monat ist 5G inklusive.

Besonders interessant könnte ein Router sein, mit dem Haushalte per 5G einen Festnetz-Anschluss ersetzen könnten. „Wir wollen ausprobieren, was die Kunden wollen“, sagte Ametsreiter. „5G ist mit seinem hohen Übertragungstempo eine Option, um DSL-Anschlüsse unnötig zu machen.“

Ametsreiter glaubt, dass 5G viele neue Anwendungen ermöglichen wird. So will das Unternehmen mit der Bundesliga ausprobieren, wie Infos zu Bundesligaspielen in Echtzeit aufs Smartphone eingeblendet werden können. Milliarden Gegenstände will Vodafone mit 5G vernetzen, darunter natürlich viele Autos für das autonome Fahren.

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