Branchenwandel Immer weniger Briefe: Post sehnt Portoerhöhung herbei

Bonn · (dpa) Der Verkauf einer China-Tochter hat der Deutschen Post im ersten Quartal einen Gewinnsprung beschert. Doch im deutschen Brief- und Paketgeschäft zehrten höhere Personalkosten am Ergebnis, die geplante Portoerhöhung lässt noch bis zum Sommer auf sich warten.

 Ein Standardbrief mit 90 Cent Porto.

Ein Standardbrief mit 90 Cent Porto.

Foto: dpa/Oliver Berg

Post-Chef Frank Appel sieht den Konzern dennoch auf Kurs, in diesem Jahr einen operativen Gewinn von 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro einzufahren. Im Jahr 2020 soll er auf mehr als fünf Milliarden Euro steigen - auch wenn Analysten nicht daran glauben. Die Börse reagierte unentscheiden.Trotz kräftiger Kursgewinne seit dem Jahreswechsel ist die Post-Aktie damit immer noch rund 15 Prozent weniger wert als vor einem Jahr.

Unter dem Strich verdiente die Post im ersten Quartal 746 Millionen Euro und damit 24 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ihren Umsatz hat die Post erhöht: Getrieben von den DHL-Sparten Express, Fracht und Lieferketten-Logistik sowie dem starken Dollar zogen die Erlöse um vier Prozent auf 15,4 Milliarden Euro an. Im neu geschaffenen Bereich Post & Paket Deutschland legten sie um nicht einmal ein Prozent zu. Dort machten dem Konzern die schrumpfenden Briefmengen zu schaffen. Im ersten Quartal ging die Zahl von normalen Briefen und Werbesendungen um 3,1 Prozent zurück. Dagegen zog die Zahl der Pakete um 7,7 Prozent an. Wegen der sinkenden Briefmengen und steigender Gehälter für die Zusteller sehnt der Vorstand nun die geplante Erhöhung des Briefportos herbei. Ende Mai soll die Netzagentur als Aufsichtsbehörde endgültig über den Rahmen entscheiden, den sie der Post für Portoerhöhungen zubilligt. Mitte April hat sie dafür einen Spielraum von 10,6 Prozent vorgeschlagen. Die Erhöhung soll zum 1. Juli greifen.

(dpa)
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