Frankfurt/M. Immer mehr Aktionäre aus dem Ausland bei Dax-Firmen

Frankfurt/M. · Die deutschen Top-Konzerne gehören mehrheitlich Investoren aus dem Ausland. Etwa 54 Prozent der Aktien der 30 Dax-Unternehmen liegen in Depots ausländischer Anleger, wie die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) berichtet. Nur noch 37 Prozent entfallen auf das Inland, neun Prozent der Aktien konnten keiner Region zugeordnet werden.

In den vergangenen Jahren sei der Aktienanteil ausländischer Investoren deutlich gestiegen, hieß es. Bei den 23 Unternehmen, deren Daten den Vergleich mit dem Jahr 2005 zulassen, stieg dieser Anteil von durchschnittlich 45 auf 58 Prozent im Jahr 2013. Dabei ist die am Sonntag angekündigte Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank noch gar nicht berücksichtigt: Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani wird künftig etwa sechs Prozent der Aktien halten.

Die Zahlen zeigten, dass die Dax-Konzerne für Investoren aus dem Ausland sehr attraktiv blieben, sagte EY-Experte Martin Steinbach: "Das anhaltend starke Engagement ausländischer Investoren beweist, wie sehr die deutschen Konzerne auf dem Weltmarkt geschätzt werden. Zudem zeigt es die Sichtbarkeit, Internationalität und Reichweite des deutschen Finanzplatzes."

Allerdings sind einige Börsenschwergewichte nach wie vor mehrheitlich im Besitz deutscher Investoren, darunter die Deutsche Telekom, ThyssenKrupp, Continental oder die Lufthansa. Bei BMW und Henkel befinden sich 31 beziehungsweise 25 Prozent in den Depots ausländischer Investoren.

Bei insgesamt 18 Unternehmen könne hingegen mindestens die Hälfte der Aktien ausländischen Aktionären zugeordnet werden, bei sechs Dax-Unternehmen sind nach den Angaben sogar mehr als 70 Prozent der ausgegebenen Aktien in ausländischer Hand: Bei der Deutschen Börse (84 Prozent), Linde (80), Adidas (74), Munich Re (74), Bayer (72) und der Allianz (71). Gegenüber dem Vorjahr sank der Anteil ausländischer Investoren bei zwölf Unternehmen, bei elf stieg er.

(dpa)
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