New York Ikea zahlt 50 Millionen Dollar Entschädigung in den USA

New York · Nach dem Tod mehrerer Kleinkinder durch umgestürzte Kommoden in den USA haben der schwedische Möbelhersteller Ikea und die Anwälte der Eltern eine Einigung erzielt. Das teilte Ikea gestern auf Anfrage mit, ohne weitere Details zu nennen. Opferanwälte berichteten, Ikea werde 50 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 48 Millionen Euro) an drei betroffene Familien zahlen. Darauf hätten sich alle Seiten nach zweitägigen Mediationen geeinigt, teilte die in Philadelphia ansässige Anwaltskanzlei Feldman Shepherd mit. Ikea werde darüber hinaus 250.000 Dollar an Kinderkrankenhäuser und Kinderhilfsgruppen zahlen.

Ikea wollte diese Summen nicht kommentieren. Die Einigung sei noch nicht gerichtlich bestätigt worden, "und es wäre für uns zu diesem Zeitpunkt unangebracht, einen Kommentar abzugeben", hieß es bei dem Unternehmen.

Ikea hatte im Sommer nach dem Tod der Kleinkinder 36 Millionen Möbelstücke in den USA und Kanada zurückgerufen. Die Fälle hatten weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Drei Kinder kamen ums Leben, weil sie von umkippenden "Malm"-Kommoden erdrückt oder erstickt wurden. Die Sechs- beziehungsweise Drei-Schubladen-Kommoden zählen zu den bekanntesten Ikea-Produkten. Im jetzt verhandelten Fall ging es nach Angaben der Anwälte um drei Kleinkinder im Alter von zwei Jahren.

Anfang November hatte Ikea von einem vierten Todesfall im Zusammenhang mit den "Malm"-Kommoden gesprochen, der sich schon 2011 ereignete. Der Möbelhersteller hatte darauf hingewiesen, dass die Kommoden gemäß Anleitung an der Wand befestigt werden müssen. In Europa wurden sie weiter verkauft, weil sie nach den hiesigen Vorschriften als sicher gelten.

(dpa)
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