Düsseldorf IG Metall und CDU streiten über Vorstand

Düsseldorf · Die IG Metall, Deutschlands größte Einzelgewerkschaft, hat mit der Ankündigung, ihren Vorstand künftig auf fünf Mitglieder zu reduzieren, für Aufregung gesorgt. Der Streit entzündete sich insbesondere an der Entscheidung, dass das einzige Mitglied mit CDU-Parteibuch, Regina Görner, seinen Sitz in dem Gremium verliert.

"Die Entscheidung der IG Metall, künftig eine Vertretung der Christlich-Sozialen im geschäftsführenden Vorstand auszuschließen, bricht mit einer jahrzehntelangen Praxis und fügt dem Gedanken der Einheitsgewerkschaft schweren Schaden zu", sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe unserer Zeitung. Die IG Metall versteht sich als Einheitsgewerkschaft – also als parteiübergreifende Organisation. Gröhe betonte: "Gerade in einer Zeit, in der Sozialpartner und Politik vor großen gemeinsamen Herausforderungen stehen, ist dies völlig unverständlich."

Dagegen verteidigte der Chef des IG Metall-Bezirks NRW, Oliver Burkhard, den Schritt: "Wir sind dabei, die Strukturen noch stärker auf die Mitglieder zuzuschneiden und finanzielle Mittel vom Vorstand in die Regionen zu verlagern." Die Treppe werde nun mal von oben gefegt. "Für IG-Metall-Mitglieder mit CDU-Parteibuch ist es doch wichtiger – und daran werden wir gemessen – dass wir gute Arbeit vor Ort leisten, als dass jemand an der Spitze ein CDU-Parteibuch hat." Der geschäftsführende Vorstand sei keine große Koalition, so Burkhard.

Die IG Metall wählt bei ihrem Gewerkschaftstag Mitte Oktober in Karlsruhe den neuen Vorstand.

(RP)
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