Dillenburg/Düsseldorf IG Metall startet Warnstreiks in der Stahlindustrie

Dillenburg/Düsseldorf · Im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat die IG Metall gestern mit Warnstreiks begonnen. Am Mittag stand das Edelstahl-Werk des finnischen Outokumpu-Konzerns im westhessischen Dillenburg still. Rund 400 Beschäftigte hatten sich zu einer Protestkundgebung versammelt, um den Druck bei den für heute angesetzten Tarifverhandlungen zu erhöhen. Die IG Metall fordert für die rund 75 000 Stahlkocher in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen fünf Prozent mehr Lohn.

Das Werk in Hessen gehört aus historischen Gründen zum Tarifgebiet NRW. Es ist im Eigentum des finnischen Konzerns Outokumpu, der auch die Edelstahlsparte von ThyssenKrupp übernommen hat.

Der Abschluss in der Stahlsparte wird auch wegweisend für den Tarifstreit in der Metall- und Elektro-Industrie sein. Hier bleibt die IG Metall bei ihrer Forderung von 5,5 Prozent mehr Geld für die 3,7 Millionen Beschäftigten. Eine entsprechende Empfehlung hat der Gewerkschaftsvorstand gestern an die Bezirke gegeben. Die Zahl wurde aber als Obergrenze bei einer Laufzeit von zwölf Monaten definiert. IG-Metall-Chef Berthold Huber hatte Verhandlungsbereitschaft bei der Vertragslaufzeit zu erkennen gegeben. Der Abschluss müsste natürlich entsprechend höher liegen, betonte er. Verhandelt wird ab März, Warnstreiks sind ab Mai möglich.

Für die 50 000 Ärzte an deutschen Kliniken gingen gestern die Tarifverhandlungen in die fünfte Runde. Beide Seiten sagten auf Anfrage, sie rechneten nicht mit einer Einigung. Die Ärztegewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Geld und eine Begrenzung der Arbeitszeit. Die kommunalen Arbeitgeber bieten zwei Prozent mehr Gehalt und mehr Geld für den Bereitschaftsdienst.

(dpa)
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