Düsseldorf IG Metaller in NRW legen Arbeit nieder

Düsseldorf · Die Gewerkschaft verlangt 5,5 Prozent und Verbesserungen bei der Weiterbildung.

In Nordrhein-Westfalen sind in der Nacht die Warnstreiks der IG Metall angelaufen. Um Mitternacht begann der Ausstand, dessen Schwerpunkt nach Angaben der Gewerkschaft in Köln liegen sollte. Aufgerufen waren dort die Beschäftigten bei Ford und Deutz, auch Benteler in Paderborn sowie das Unternehmen des Verhandlungsführers der NRW-Metallarbeitgebers, Arndt Kirchhoff, in Iserlohn und Attendorn waren von dem Ausstand betroffen.

Es würden Tausende von Streikenden erwartet, teilte die Gewerkschaft mit. Im weiteren Tagesverlauf soll es in zahlreichen Metallbetrieben unter anderem in Bielefeld, Aachen, Ahlen, Bocholt, Bottrop, Hemer, Münster, Schwerte und Wuppertal zu Arbeitsniederlegungen kommen. Heute Vormittag will vor den Ford-Werkstoren der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, zu den Warnstreikenden sprechen.

Für die rund 700 000 Beschäftigten der Branche will die IG Metall 5,5 Prozent mehr Geld sowie eine sichere Alters- und eine Bildungsteilzeit durchsetzen. In der zweiten Tarifrunde am Dienstag hatten die Arbeitgeber ein Lohnplus von 2,2 Prozent angeboten. Zugleich wollen sie die Altersteilzeit aber halbieren. Eine Bildungsteilzeit lehnten die Arbeitgeber als wirklichkeitsfremd ganz ab. Die IG Metall sprach von einem "völlig unzureichenden" Angebot.

Die Metallarbeitgeber nannten die Arbeitsniederlegungen eine "überzogene Reaktion auf eine faires Angebot". Die Ankündigung von massiven Warnstreiks könne nicht nachvollzogen werden. Die IG Metall "sollte sich konstruktiv mit dem Angebot auseinandersetzen und Bewegung nicht auf der Straße, sondern am Verhandlungstisch zeigen", erklärte der Hauptgeschäftsführer von Metall NRW, Luitwin Mallmann.

In Bayern wurden gestern die Tarifverhandlungen für die dort rund 790 000 Beschäftigten fortgesetzt. Die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Angelique Renkhoff-Mücke, sagte vor dem Start der zweiten Verhandlungsrunde, sie rechne mit schwierigen Verhandlungen. Bundesweit geht es um 3,7 Millionen Beschäftigte. Noch ist unklar, in welchem Bezirk ein sogenannter Pilotabschluss erzielt werden kann. Dieser wird dann in der Regel auf die übrigen Bezirke übertragen. In Ausnahmefällen werden allerdings noch regionale Besonderheiten berücksichtigt und entsprechend die Verträge angepasst.

(maxi/dpa)
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