Kritik an Landesregierung IG Metall will NRW-Stahlgipfel boykottieren

Düsseldorf · NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart plant einen Stahlgipfel - doch die IG Metall NRW hat ihre Teilnahme abgesagt. Grund dafür sei die Tatenlosigkeit der Landesregierung bei geplanten Stellenstreichungen in der Metallbranche.

 Das Logo der IG Metall (Symbolbild).

Das Logo der IG Metall (Symbolbild).

Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Die IG Metall NRW hat der Landesregierung Untätigkeit im Zuge der geplanten Stellenstreichungen bei General Electric in Mönchengladbach, Goodrich Control Systems in Neuss, Siemens in Mülheim und in der Stahlsparte von Thyssenkrupp vorgeworfen.

Die Gewerkschaft sagte ihre Teilnahme an dem für Montag geplanten Stahlgipfel von Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) ab. "Vor dem Hintergrund, dass diese Prozesse tausende Arbeitsplätze gefährden, bin ich vom Verhalten der Landesregierung und insbesondere vom Wirtschaftsministerium in diesen Fällen mehr als enttäuscht", sagte Knut Giesler, IG Metall Bezirksleiter NRW, unserer Redaktion.

"Denn entweder wird geschwiegen oder es wird sich auf die Position zurückgezogen, dass es sich um Unternehmensentscheidungen handelt, in die sich Politik nicht einzumischen habe und könne."

Giesler kritisierte, dass "diese Haltung des Nichtstuns bei den für das Land NRW und die hier lebenden Menschen wichtigen industriepolitischen Weichenstellungen zurzeit keine Grundlage für eine verbindliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium NRW" bilde.

Per Brief habe er Pinkwart mitgeteilt, dass die IG Metall und die eingeladenen Betriebsräte am Stahlgipfel nicht teilnehmen werden. Die IG Metall sei aber bereit, wieder mit dem Wirtschaftsministerium an einen Tisch zu kommen. "Dafür muss aber erst die Grundlage einer vertrauensvollen und verbindlichen Zusammenarbeit geschaffen werden", sagte Giesler.

(maxi)
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