Berechnungen des Ifo-Instituts US-Autozölle würden Deutschland fünf Milliarden Euro kosten
München · Die von Donald Trump angedrohten höheren US-Zölle auf importierte Autos würden Deutschland nach Berechnung des Ifo-Instituts fünf Milliarden Euro kosten.
„Kein Land hätte höhere absolute Verluste durch einen solchen Zoll zu befürchten als Deutschland“, sagte Gabriel Felbermayr, Leiter des Ifo-Zentrums für Außenhandel, am Donnerstag in München.
Die amerikanischen Autokäufer müssten mit rund 20 Prozent höheren Preisen für Import-Autos rechnen. BMW, Daimler, VW und andere Autohersteller mit Werken in den USA „würden unter höheren Produktionskosten leiden, könnten aber höhere Preise durchsetzen“, heißt es in der Ifo-Studie. Der US-Fiskus würde mehrere Dutzend Milliarden Euro Zoll einnehmen, und die USA könnten ihre Wirtschaftsleistung um 5,7 Milliarden Euro erhöhen.
Japan und Korea, ebenfalls wichtige Auto-Exporteure in die USA, kämen auf Verluste von 4,3 und 2,3 Milliarden Euro, rechnete Felbermayr vor. Mexiko und Kanada müssten Einbußen von 3,7 und 3,2 Milliarden Euro hinnehmen, das seien 3,9 und 2,3 Promille der jeweiligen Wirtschaftsleistungen. In Europa wären kleinere Zulieferländer relativ am stärksten betroffen.
Die USA hatten im vergangenen Jahr Autos und Teile für 360 Milliarden Dollar importiert. Präsident Donald Trump lässt jetzt die Erhöhung der Importzölle von 2,5 auf 27,5 Prozent prüfen.