Verbandspräsident Dieter Philipp Ich-AG bedrängt Handwerk
Berlin (rpo). Nach Ansicht des Verbandspräsidenten Dieter Philipp gehen dem deutschen Handwerk in diesem Jahr 250 000 bis 300 000 Arbeitsplätze verloren. Philipp kritisierte besonders den Wettbewerb durch die Ich-AG.
<P>Berlin (rpo). Nach Ansicht des Verbandspräsidenten Dieter Philipp gehen dem deutschen Handwerk in diesem Jahr 250 000 bis 300 000 Arbeitsplätze verloren. Philipp kritisierte besonders den Wettbewerb durch die Ich-AG.
Der Umsatz werde voraussichtlich um etwa fünf Prozent schrumpfen, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) Philipp weiter dem "Tagesspiegel" vom Montag. Philipp beklagte einen "unlauteren Wettbewerb" durch staatlich geförderte Ich-AGs. "Die Bundesregierung hat die Hartz-Idee von der Ich-AG verändert. Das sind jetzt hochsubventionierte selbstständige Alleinunternehmer, denen nun handwerkliche Beschäftigungsfelder eröffnet werden sollen", sagte der ZDH-Präsident.
Philipp verteidigte die deutsche Handwerksordnung und den Meisterbrief gegen die Reformpläne der Bundesregierung. "Wir haben ein tolles System, das anderen Ländern überlegen ist." Insbesondere als Bildungs- und Ausbildungsrahmen für Jugendliche und Gesellen sei die Handwerksordnung unverzichtbar.
Die Bundesregierung will die Handwerksordnung lockern, so dass einfache Handwerksarbeiten von jedermann angeboten werden dürften. Sie hofft, damit die Schwarzarbeit einzudämmen. Die Pläne stoßen auf Widerstand im Bundesrat.