Ex-Vorstandschef Funke Hypo Real Estate fordert Schadenersatz

München · Auf den einstigen Chef und weitere ehemalige Top-Manager der in der Finanzkrise zwangsverstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) könnten einem Bericht zufolge Schadenersatzforderungen von über 220 Millionen Euro zukommen.

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Foto: AP

Allein für einen einzelnen fragwürdigen Kredit sollen Ex-Konzernchef Georg Funke und zwei weitere frühere Vorstandskollegen mit 52 Millionen Euro haften, wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Justizangaben berichtete. Daneben würden von Funkes beiden Ex-Vorstandskollegen mit einer weiteren Klage zusätzliche 168,5 Millionen Euro gefordert.

Die Klage gegen Funke und die Ex-Kollegen richte sich nicht gegen mögliche systematische Verfehlungen der einstigen Konzernführung, die fast zum Zusammenbruch der HRE geführt hätten, sondern nur gegen die Gewährung des fragwürdigen Kredits, berichtete die "SZ". Es sei weder die Rede von einer insgesamt risikoreichen Geschäftspolitik der Bank noch von einem fehlenden Notfall-Konzept für das Geldhaus. Funke solle aber nach gegenwärtigem Stand weniger Schuld auf sich geladen haben als einige seiner anderen ehemaligen Kollegen bei der HRE.

Die HRE war durch die US-Immobilienkrise und die internationale Finanzkrise in Existenznot geraten und 2009 zwangsverstaatlicht worden. Garantien von über 100 Milliarden Euro bewahrten die Bank vor dem Kollaps. Derzeit wird die Bank noch direkt mit Kapital des staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin in Höhe von 9,8 Milliarden Euro gestützt.

(AFP)
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