Baumarktkette wird böllerfrei Hornbach will 2020 kein Feuerwerk mehr verkaufen

Düsseldorf · Die Baumarktgruppe streicht die Silvesterknaller konzernweit. Andere Handelsunternehmen wollen sich noch nicht festlegen.

 Ein Silvesterböller (Archiv).

Ein Silvesterböller (Archiv).

Foto: dpa/Patrick Pleul

Silvesterknaller im Wert von mehr als 130 Millionen Euro werden jedes Jahr in die Luft gejagt – mit Folgen unter anderem für die Feinstaubbelastung. Die macht in der Neujahrsnacht allein 16 Prozent von dem Wert aus, der im gesamten Jahr über den Straßenverkehr rausgeblasen wird. Solche Zahlen elektrisieren längst umweltbewusste Verbraucher – mit Folgen im Handel: Die Baumarktkette Hornbach hat ab Jahresende 2020 konzernweit den Verkauf von Silvesterböllern gestoppt. „Wir verkaufen in diesem Jahr noch in Deutschland und Österreich, danach ist überall Schluss“, sagte ein Sprecher des Konzerns am Montag auf Anfrage. In den übrigen sieben Ländern, in denen Hornbach (insgesamt 159 Märkte) unterwegs ist, sind die Knaller schon kein Thema mehr.

Dass der Verkauf nicht schon in diesem Jahr eingestellt wird, liegt nach Angaben des Sprechers an den langfristigen Verträgen mit Lieferanten. Kurzfristig seien sie nicht mehr zu ändern gewesen.

So weit wie der Baumarktbetreiber aus der Pfalz wollen sich andere Handelskonzerne in Deutschland noch nicht aus dem Fenster lehnen. Zwar gibt es bei den größten Lebensmittelhändlern Edeka und Rewe durchaus Händler, die den Verkauf schon in diesem Jahr gestoppt haben, aber das sind selbstständige Unternehmer, die keiner Konzernsteuerung unterliegen. Bei vielen anderen – Aldi Nord Lidl, Real – sind die Böller 2019 auf jeden Fall noch im Verkaufssortiment. Was imkommenden Jahr passiert, bleibt vorerst offen.

Auch in der Rewe-Gruppe (Rewe, Penny, Toom Baumärkte) findet 2019 noch Verkauf statt. „Darüber hinaus stellen wir es unseren selbstständigen Rewe-Kaufleuten selbstverständlich frei, ob sie in ihren Supermärkten Silvesterfeuerwerk verkaufen möchten oder nicht“, erklärte der Konzern auf Anfrage. Der Discounter Lidl teilte mit, man orientiere „sich bei der Sortimentsgestaltung an Kundenwünschen“. Daher würden in allen rund 3200 Filialen Batterie- und Tischfeuerwerke, Raketensortimente und Wunderkerzen angeboten. Auch Aldi Nord teilte mit, man reagiere auf Kundenwünsche, weise aber selbstverständlich auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Feuerwerkskörpern hin.

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