Höhere Gewinne mit neuen Produkten Henkel sieht Apple als Strategie-Vorbild

Düsseldorf · Die Aufsichtsratschefin von Henkel, Simone Bagel-Trah, befürwortet, dass deutsche Unternehmen sich die Innovationsstrategie des US-Konzerns Apple zum Vorbild nehmen. Das erklärt sie in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt", der am Freitag erschienen ist.

 Henkel setzt sich weiter große Ziele.

Henkel setzt sich weiter große Ziele.

Foto: centertv

Indirekt zeigt sie damit, wohin sich der Düsseldorfer Konzern Henkel in Zukunft entwickeln soll: Mehr neue Produkte sollen zu höheren Gewinnen führen. Um mehr frische Ideen zu haben, soll der Konzern noch globaler und auch in Deutschland vielfältiger in seiner Zusammensetzung werden. Und man müsse noch enger mit Kunden zusammenarbeiten, um neue Produkte schnell voranzutreiben.

Tatsächlich versucht Henkel die beschriebene Strategie bereits zum großen Teil anzuwenden — immerhin ist die promovierte Naturwissenschaftlerin Bagel-Trah bereits seit drei Jahren Aufsichtsratschefin, und Vorstandschef Kasper Rorsted setzt als früherer Manager beim US-Computerkozern Compaq auch stark auf das Thema Innovationen.

So berichtete der Vorstand noch unlängst, dass sowohl bei Wasch- und Reinigungsmitteln (Persil) wie bei Kosmetik und Körperpflege mehr als 40 Prozent des Umsatzes mit Produkten gemacht werden, die höchstens drei Jahre auf dem Markt sind. So würden die ProduktePersil Black, ein flüssiges Waschmittel, und das Haarpflegemittel Gliss Kur Ultimate Repair jeweils deutlich mehr Gewinn einfahren als die bisherigen Hauptprodukte.

Gleichzeitig verabschiedete Henkel sich in den vergangenen drei Jahren von 600 der einst 1000 Marken und will auf Dauer nur noch mit 300 Marken antreten. "Weniger und Neues bringt höhere Margen", heißt es in der Führung, "wir müssen Kräfte konzentrieren."

In Zahlen spiegelt sich die Konzentration auf Innovationen allerdings nicht direkt wider. Die absoluten Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen zwar von 350 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 396 Millionen Euro, doch gemessen am Umsatz sind sie sogar leicht von 2,7 Prozent auf 2,5 Prozent gesunken.

Die Zahl der oft sehr gut bezahlten Mitarbeiter im Forschungsbereich sank leicht von 2794 auf 2654. Um gegenzusteuern, will man allerdings immer mehr Produkte mit Partnern entwickeln und auch im Forschungsbereich effektiver werden.

(RP/csi)
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