Düsseldorf Henkel holt Aufseherin von Siemens

Düsseldorf · Der Konzern erhöht den Frauenanteil im Aufsichtsrat auf fast die Hälfte.

Der Dax-Konzern Henkel hat die 59-jährige Barbara Kux in den 16-köpfigen Aufsichtsrat geholt. Das wurde gestern bekanntgegeben. Damit werden drei Ziele erfüllt: Das Düsseldorfer Unternehmen erhöht den Anteil von Frauen in wichtigen Positionen im Unternehmen weiter – jetzt sind sieben von 16 Aufsichtsräten weiblich, als einziger Dax-Konzern hat Henkel zudem mit Simone Bagel-Trah, 44, eine Aufsichtsratschefin.

Es bleibt dabei, dass im Aufsichtsrat auch eine ausgeprägte internationale Expertise stark vertreten sein soll – Barbara Kux ist Schweizerin, studierte Betriebswirtschaft in Paris, war bei McKinsey, Nestlé, ABB, Philips und Ford, und ist aktuell bei Siemens als Vorstand für den weltweiten Einkauf tätig. Ihr Vorgänger Thierry Paternot kam von einem französischen Unternehmen.

Und Kux kann ihre Karriereplanung erfüllen: Nachdem feststand, dass ihr Vertrag bei Siemens nicht über November diesen Jahres hinaus verlängert wird, hatte sie bekundet, sich mehrere Aufsichtsratsposten suchen zu wollen: Sie hat ein Mandat beim Ölkonzern Total, rückt 2014 beim belgischen Umicore-Konzern in den Aufsichtsrat, da kommt Henkel passend.

Dabei kann die sportliche Managerin nicht nur ihr Wissen als Einkaufsexpertin einbringen. Bei Philips war sie auch für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich – Henkel ist eine umweltverträgliche Produktion auch wichtig. Außerdem kann Henkel sicher sein, dass Frau Kux das Mandat eher aus echtem Interesse und nicht aus Geldnot annahm: Bei Siemens verdiente sie 4,4 Millionen Euro im Jahr, bei Henkel bringt ein Mandat im Aufsichtsrat nur rund 75 000 Euro. In den wichtigeren und besser bezahlten Henkel-Gesellschafterauschuss von neun Männern und Simone Bagel-Trah als Leiterin ist Barbara Kux allerdings noch nicht gekommen – aber das kann sich ja noch ändern.

(RP)
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