Duisburg Haniel kassiert 300 Millionen aus Verkauf von Metro-Paket

Duisburg · Mit Kursgewinnen von mehr als vier Prozent hat die Metro-Aktie gestern auf den angekündigten Verkauf von Metro-Anteilen durch seinen Großaktionär Haniel reagiert. Die Duisburger Familiengruppe hat ihre Beteiligung an Deutschlands größtem Handelskonzern von 34,24 auf 30,01 Prozent verringert und dafür nach eigenen Angaben etwa 300 Millionen Euro kassiert. An der Börse war ein Paket dieser Größenordnung nach dem Kurssprung gestern etwa 312 Millionen Euro wert.

Haniel hat das Paket mit Hilfe der Deutschen Bank vor allem deshalb verkauft, um seinen Schuldenberg zu verkleinern. Der soll deutlich unter zwei Milliarden Euro sinken, wie der Konzern bereits früher mitgeteilt hat. Bisher hielt Haniel gemeinsam mit der Familie Schmidt-Ruthenbeck 50,01 Prozent an der Metro. Jetzt stellt das in einem Poolvertrag gebündelte Paket zwar keine Mehrheit mehr da, aber dennoch glaubt Haniel auch bei einem gemeinsamen Anteil von etwa 47 Prozent fest an die Mehrheit auf Hauptversammlungen. Hintergrund: Bei den Aktionärstreffen ist so gut wie nie das komplette Kapital vertreten.

Die Anpassung sei nach "vorheriger Abstimmung mit dem Poolpartner Schmidt-Ruthenbeck" erfolgt, teilte Haniel weiter mit. Beide Partner wollten "die strategische Entwicklung der Metro AG positiv begleiten und unterstützen". Vorstandschef Stephan Gemkow erklärte, die Metro bleibe ein "Anker-Investment". In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen darüber gegeben, ob Haniel sich von seinen größten Beteiligungen Metro und dem Pharmagroßhändler Celesio trennen wolle. Haniel hatte 2012 bereits 100 Millionen Euro durch den Verkauf von Celesio-Papieren kassiert. Die Beteiligung beträgt aktuell 50,01 Prozent.

(RP)
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